First Love

© Sebastian & Alexandra

"... Ja machs gut. Wir hören von einander." verabschiedete sich Sebastian von seinem Freund Thomas mit dem er die letzten drei Jahre gemeinsam die Schulbank gedrückt hatte. Aber damit war jetzt Schluß. Endlich hatte Sebastian die Schule hinter sich und sein Abitur in der Tasche.
Er und alle anderen seines Jahrgangs hatten die eineinhalb Stunden der langweiligen Verabschiedungszeremonie über sich ergehen lassen, und waren nun froh endlich der Schule den Rücken kehren zu können. Jetzt verabschiedete Sebastian sich noch von einigen anderen Klassenkameraden und Lehrern und trat dann durch einen Nebeneingang des Gebäudes ins Freie. Es war ein herrlicher Frühlingstag und eigentlich viel zu warm für diese Jahreszeit.

'Endlich frei.' dachte Sebastian als er unter einigen Bäumen entlang und zu seinem Auto ging. Dort angekommen, schloß er es auf und setzte sich hinter das Steuer. Er drehte den Zündschlüssel herum und stellte die Klimaanlage ein. Dann fuhr er vom Parkplatz der Schule. Langsam quälte er sich durch den Verkehr der Innenstadt und schaltete das Radio ein. Gerade verklangen die letzten Töne eines Liedes und die Moderatorin verkündete neue Nachrichten aus dem Show- Business.

"[...] ...hat bekanntgegeben, daß die fünf Jungs im Moment in New York an ihrem neuesten Projekt arbeiten und damit noch die nächsten drei Wochen beschäftigt sein werden. Näheres wollte ihr Manager allerdings noch nicht bekanntgeben. Naja, und deshalb spielen wir jetzt einen ihrer Superhits. Hier sind die Backstreet Boys mit 'I want it that way'...[...]"

Das freute Sebastian und er drehte das Radio noch etwas lauter. Nun machte es ihm auch nichts mehr aus, fast nur in Schritttempo voranzukommen. Gerade als die letzten Töne des Liedes verhallten hielt Sebastian vor einem neuen Wohnkomplex in einer der vorhnehmeren Wohngegenden Frankfurts in dem er wohnt. Er teilt sich die unterste Etage mit seiner besten Freundin. Alexandra.

Er stieg aus dem Auto und schloß es ab. Dann ging er ein wenig um das Haus herum und trat vor den seperaten Eingang der Wohnung. 'Sie wird vermutlich noch nicht da sein.' dachte er während er den Schlüssel herumdrehte. Doch weit gefehlt. Just in dem Moment als er die Tür öffnen wollte, wurde sie auch schon aufgerissen und Alexandra stand mit einem breiten Grinsen vor ihm.

"Herzlichen Glückwunsch zum Abi!" jubelte sie ihm entgegen und umarmte ihn stürmisch.

"Danke." erwiederte Sebastian verwirrt. "Du bist schon da? Wie kommt`s?"

"Tja, Überraschung! Ich sage nur soviel: Pack deine Sachen."

"Meine Sachen? Wie? Ich verstehe nicht ganz." erwiederte Sebastian verwundert und setzte sich an die Theke die die Küche vom Wohnzimmer trennte.

"Natürlich habe ich auch ein Geschenk zum bestandenen Abitur für dich. Hier, guck!" Und damit hielt sie ihm einen Umschlag vor die Nase.

"Was ist das?"

"Na mach`s halt auf. Wirste schon sehen." sagte Alexandra grinsend.

"Na gut." Sebastian nahm den Umschlag und öffnete ihn. "Das darf doch nicht wahr sein. Du bist wahnsinnig!"

"Ich weiß."

In dem Umschlag steckten zwei Tickets nach New York. Sebastians absolutem Traumziel.

"Also sitz hier nicht so faul herum! Pack endlich. In drei Stunden geht unser Flieger." grinste Alexandra. "Meine Sachen sind schon längst im Auto. Also sieh zu! Und keine Dankesreden, das kannst du später machen."

"Okay." antwortete Sebastian etwas verdattert und verschwand in seinem Zimmer.
 

NACH 20 MINUTEN IM AUTO...
 

"Hast du auch nichts vergessen?" fragte Alexandra als sie den Zündschlüssel herumdrehte. "Tickets, Paß, Kreditkarte?"

"Ja, ja und ja. Habe ich alles. Und du?"

"Kennst mich doch. Natürlich! Und hast du deinen Discman mitgenommen?"

"Wieso?"

"Na der Flug wird lang. Und ich weiß doch das du nicht ohne deine Lieblinge auskommen kannst ohne Mangelerscheinungen zu bekommen." Sie mußte grinsen.

"Ja habe ich Mama." antwortete Sebastian und nickte. "Und jetzt drück auf die Tube! Ich will den Flug nicht verpassen."

"Fahre ich oder du?"

"In Ordnung. Ich bin ja schon still."

Gesagt, getan. Der kleine Mercedes rauschte über die Autobahn dahin und kam bald am Flughafen an. Alexandra parkte den Wagen in einem der Parkhäuser und die beiden stiegen aus. Anschließend holten sie ihr Gepäck aus dem Kofferraum und regelten noch sämtliche Formalitäten.
 

NACH DEM EINCHECKEN...
 

Nachdem die beiden alle Prozeduren des Eincheckens über sich ergangen lassen hatten, marschierten sie in Richtung ihres Gates. Dort angekommen, betraten sie den riesigen Jumbo durch einen der vorderen Eingänge.

"Einen schönen guten Tag. Willkommen an Bord von Flug LH234. Darf ich bitte ihre Tickets sehen?" begrüßte sie eine Stewardess freundlich. Alexandra reichte ihr die Tickets.

"Ah, willkommen in der Businessclass. Wenn sie meinem Kollegen bitte folgen würden." Damit winkte die Frau einen attraktiven jungen Mann heran. "Er wird sie zu ihren Plätzen bringen. Ich wünsche ihnen einen angenehmen Flug."

Die beiden bedankten sich und folgten dem Steward zur Treppe. Während sie die Treppe hinaufstiegen, kam Alexandra ins Schwärmen. "Ist der nicht schnuckelig?" flüsterte sie ihrem Freund zu. Sebastian nickt. "Aber bestimmt nur was für dich." Jetzt mußte Alexandra lachen.

Oben angekommen, brachte der Steward die zwei zu ihren Plätzen und sagte: "So, da wären wir. Wenn sie noch einen Wunsch haben, klingeln sie bitte. Ich werde ihnen gerne behilflich sein."

"Danke sehr." antwortete Alexandra und setzte sich.

"In Ordnung. Und schnallen sie sich bitte an. Wir starten gleich. Einen angenehmen Flug." Und damit verschwand der Steward im hinteren Teil des Flugzeugs.

"Den werde ich bestimmt haben." scherzte Alexandra und grinste Sebastian an.

"Jaja. Das kann ich mir denken. Und was ist mit mir?"

"Du hast ja schließlich deine Musik und deine Fantasie."

"Na danke!"

"Bitte gerne geschehen." Die beiden mußten lachen.

Kurz darauf heulten die Turbinen des riesigen Flugzeuges auf und es setzte sich in Bewegung. Nach der üblichen Einweisung des Flugpersonals rauschte das Flugzeug über die Landebahn hinweg und hob sich schwerfällig in den Himmel. Nach dem Einfahren des Fahrwerks schien das Flugzeug aber überhaupt nicht mehr plump sondern stieg elegant in Richtung Westen immer höher in den Himmel auf.

Der Steigflug kam Alexandra wie eine halbe Ewigkeit vor und sie war sichtlich erleichtert, als der Pilot verkündete: "Meine sehr vereehrten Damen und Herren. Wir haben soeben unsere Flughöhe von 37.000 Fuß erreicht und werden in etwa siebeneinhalb Stunden in New York landen. Ich hoffe sie haben einen angenehmen Flug. Danke sehr." Just in diesem Moment erlosch auch das Anschnallsymbol und die Stewardessen begannen damit die Gäste nach ihren Getränkewünschen zu fragen.

Sebastian war mit einem Buch beschäftigt und hatte Ohrstecker in den Ohren, so daß er nicht mitbekam, daß Alexandra schon wieder ihrem liebsten Hobby nachging. Dem Flirten. Denn gerade kam der junge Steward vorbei und fragte sie ob sie denn etwas trinken wolle.

"Darf ich ihnen beiden etwas zu trinken bringen?"

"Sie doch immer."

Der Steward mußte lächeln. "Gut. Was darf es denn sein?"

"Ach ein Gläschen Champagner wäre nicht schlecht."

"Und was darf ich ihrem Freund bringen?"

"Wem? Ihm?" Alexandra deutete auf Sebastian, der noch immer in sein Buch vertieft war. Der Steward nickte. "Also, erstens ist das nicht mein Freund, zweitens trinkt er keinen Alkohol und drittens möchte er Orangensaft."

Jetzt mußte der Steward lachen. "In Ordnung. Sofort." Und damit verschwand er wieder im hinteren Teil des Flugzeugs. Kaum war der Steward verschwunden, meldete sich ein Mann in dunklem Anzug zu Wort:

"Also, ich will ja nicht indiskret erscheinen, aber ich konnte zufällig mithören das das nicht ihr Freund ist. Sie reisen also allein? Das kann ich mir bei einer so jungen, attraktiven Dame wie ihnen gar nicht vorstellen."

"Ich danke ihnen. Aber ich reise nicht allein. Mein Platznachbar ist zwar nicht mein Lebensgefährte, aber wir kennen uns trotzdem sehr gut."

"Oh entschuldigen sie. Was machen sie denn in New York wenn ich fragen darf?"

"Sie dürfen. Just for Fun. Was denn sonst?" Alexandra grinste den Mann an und hoffte insgeheim, das der junge Steward endlich wiederkam. Doch der ließ noch auf sich warten.

"Ahh, das hätte ich mir in ihrem Alter nicht erlauben können..."

'Ja, damals gab es ja auch noch keine Flugzeuge!' dachte Alexandra und lächelte gequält.

Gerade wollte der Mann zu einer neuen Frage ansetzten, da trat der Steward hinter dem Vorhang hervor und servierte die Getränke. "Na, haben sie mich schon vermisst?"

"Natürlich. Was glauben sie denn? Darf ich fragen wie sie heißen?"

"Sie dürfen. Mein Name ist Andreas Schlüter. Angenehm. Und mit wem habe ich das Vergnügen?"

"Schumann, Alexandra Schumann." Sie reichte ihm die Hand.

"Nett sie kennenzulernen. Und wer ist ihr Freund hier?"

"Das ist Sebastian Hausmann. Mein Mitbewohner."

Der Steward muß lachen. "Schumann und Hausmann, das paßt ja."

"Ja." lachte Alexandra zurück.

"Ähemm! Steward!" rief eine ältere Dame von weiter hinten.

"Sorry, aber die Pflicht ruft." verabschiedete sich Andreas und war schon wieder unterwegs.
 

KURZ VOR DER LANDUNG...
 

"Meine sehr vereehrten Damen und Herren, wir haben soeben Landeerlaubnis bekommen und werden in wenigen Minuten auf dem John F. Kennedy Airport landen. Es ist jetzt zehn Uhr Ortszeit und die Außentemperatur beträgt 20 °C. Ich hoffe sie hatten einen angenehmen Flug. Ich verabschiede mich nun von ihnen und würde mich freuen, sie wieder einmal an Bord meiner Maschine begrüßen zu dürfen. Vielen Dank das sie mit der Lufthansa geflogen sind."

"Na endlich!" maulte Sebastian.

"Wieso endlich? Schade das der Flug schon vorbei ist. Ich hoffe nur, daß wir mit der selben Maschine auch wieder zurückfliegen werden." antwortete Alexandra.

"Wieso das denn?"

"Na schließlich war Andreas so nett."

"Wer ist das denn jetzt wieder?"

"Na der nette Steward der uns den ganzen Flug über bedient hat. Aber du Schlafmütze hast natürlich mal wieder nichts mitgekriegt."

"Ja ja. Ist ja schon gut."

In diesem Moment setzte der riesige Jumbo auf und rollte anschließend aus. Natürlich brach sofort der übliche Applaus aus. Das Flugzeug wurde an eines der vielen Gates herangeschoben und die Türen wurden geöffnet. Sebastian konnte es jetzt kaum noch erwarten das Flugzeug endlich zu verlassen.
Als die beiden am Ausgang angekommen waren, verabschiedete sich Andreas natürlich persönlich von den beiden. "Auf wiedersehen Alexandra, Sebastian. Ich hoffe ich sehe dich irgendwann mal wieder Alexandra."

"Ich auch. Bleibst du in New York?"

"Ja. Ich habe eine Woche Urlaub."

"Na prima. Hier ist meine Handynummer. Rufst du mich an?"

"Gerne. Bis dann."

"Ja ciao!" Und damit waren Alexandra und Sebastian in dem Zubringer verschwunden.

Als die beiden in die riesige Warte- und Abfertigungshalle kamen, stockte ihnen der Atem. Ein so großes Gebäude hatten die beiden noch nicht gesehen. Dann holten sie ihr Gepäck, ließen die Pass- und Zollkontrollen über sich ergehen und traten sichtlich erschöpft aus dem Haupteingang heraus. Auch hier totales Gedränge.
Während Alexandra damit beschäftigt war ein Taxi zu besorgen, starrte Sebastian fasziniert in die Ferne. Weit entfernt am Horizont glaubte er im letzten Dunstschleier des Morgens die Toppeltürme des World Trade Center zu erkennen. Ebenso glaubte er die Spitze des Empire State Building aus dem Dunst ragen zu sehen. Doch dann riß Alexandra ihn aus seinen Gedanken.

"Kommst du? Wir können fahren."
 

NACH EINER STUNDE FAHRT IN MANHATTAN...
 

"In welchem Hotel wohnen wir eigentlich?" fragte Sebastian nach einer Weile.

"Natürlich im Plaza. Was denkst du denn?"

Nun blieb Sebastian die Spucke weg. Damit hatte er nicht gerechnet. "Du bist doch echt wahnsinnig. Was das kostet. Wo hast du bloß das Geld her?"

"Ich sage nur ein Wort: Papa!" Alexandra grinste.

"So einen Vater will ich auch."

"Naja, unser Unternehmen hat halt letztes Jahr guten Gewinn erwirtschaftet. Außerdem kann mein Vater das von der Steuer absetzen."

"Okay, ich verstehe schon."

Nun fuhr das Taxi direkt am Central Park entlang und bog dann in eine Nebenstraße ein. Dort hielt es vor dem prächtigen Eingang des Plaza Hotels. Sofort wurde die Tür von einem Portier geöffnet und die beiden stiegen aus. Sebastian bezahlte den Taxifahrer und gesellte sich dann zu seiner Freundin. Die beiden standen mit offenen Mündern vor dem Haus und starrten in die Höhe. So hohe Gebäude hatten die beiden noch nie gesehen. Sie waren zwar schon oft im Frankfurter Messeturm, aber das hier überwältigte sie. Vor ihnen reckte sich das Plaza Hotel in den strahlend blauen Himmel und wurde von dem direkt daneben stehenden Trump Tower noch um Längen überragt.
Nachdem sie sich gefaßt hatten, betraten die beiden staunend die große Eingangshalle die von schweren Kronleuchtern dominiert wurde. Sie war mit schweren Teppichen ausgelegt und strahlte in Sebastians Augen den puren Luxus aus. Alles war sehr vornehm eingerichtet und es schien so, als wäre hier die Zeit um die Jahrhundertwende stehengeblieben. Die beiden gingen an die Rezeption heran und wurden von einem älteren Herrn mit Schnurrbart freundlich begrüßt.

"Guten Tag meine Dame. Mein Herr. Wie darf ich ihnen helfen?"

"Ich hatte die Doppelsuite reserviert. Auf den Namen Schumann und Hausmann." gab Alexandra zu Protokoll.

Sofort begann der Mann auf dem Computer herumzuhacken. Dieses Ding schien irgendwie nicht hierherzugehören. Nach etwa fünf Minuten breitete sich ein sorgenvoller Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes aus.

"Es tut mir leid Mrs. Schumann, aber sie teilen sich die Etage mit einigen Berühmtheiten. Ich hoffe das ihnen das keine Unannehmlichkeiten macht."

Sebastian und Alexandra sahen sich an. "Berühmtheiten?" fragte Sebastian. "Darf man erfahren wer das ist?"

"Tut mir leid sir, ich habe strikte Anweisung nichts über die Identität der Gäste in unserem Hause herauszugeben. Das gilt für sie ebenso wie für die anderen Gäste."

"Okay. Entschuldigen sie bitte. Können wir jetzt auf unsere Zimmer?"

"Aber selbstverständlich. Page! Bringen sie die Herrschaften auf ihre Zimmer. Und ein Bißchen flott!"

Sofort kam ein junger Mann herangeeilt und lud das Gepäck auf einen Kofferwagen. "Wenn sie mir bitte folgen würden." sagte er.

"Ich wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt." sagtee der Mann hinter dem Tresen und reichte dem Pagen zwei Chipkarten.

"Danke sehr." antwortete Alexandra und sie und Sebastian folgten dem Pagen in den Lift. Nach einer kurzen Fahrt kamen sie im obersten Stockwerk des Hauses an und verließen den Lift. Als sie den Gang hinuntergingen wurden die drei eingehend von einigen Sicherheitskräften begutachtet die an einem Tisch saßen und Karten spielten. Schließlich stoppte der Page vor einer Tür und steckte eine der Karten in den dafür vorgesehenen Schlitz. Es piepte und die Tür sprang auf. Der Page ging hinein und marschierte geradewegs auf eine Schiebetür zu. Er öffnete sie.

"So, dies ist das Wohnzimmer. Das Badezimmer befindet sich dort, da ist die Bar, das zweite Schlafzimmer mit Bad, Stereoanlage, Fernseher und der Balkon." Er deutete nach rechts. "So, ich verabschiede mich jetzt. Wenn sie noch etwas brauchen, rufen sie nach Danny."

"In Ordnung Danny." sagte Sebastian lächelnd und drückte dem Mann einen Zehndollarschein in die Hand. Der Page nickte kurz, lud dann die Koffer vom Wagen und verließ das Zimmer.

"Cool." sagte Sebastian und ging auf die Balkontür zu. Er schob die schweren Vorhänge beiseite, öffnete die Tür und trat auf den Balkon heraus. Vor ihm bot sich ein atemberaubendes Bild. Der letzte Morgennebel hatte sich verzogen und vor ihm lag, hinter der 59. Straße, wie ein riesiger, grüner Teppich der Central Park. In der Ferne konnte Sebastian einen See ausmachen. Dann verlor sich der Park irgendwo im Dunst der Stadt.

"Das mußt du dir ansehen!" rief er Alexandra zu. "Das ist einfach nur geil!"

"Ich komme." antwortete sie und trat neben ihn. "Du hast recht, das ist traumhaft." Auch Alexandra genoss den Ausblick. Dann sah Sebastian nach rechts und vor ihm ragte das General Motors Building, noch einige Stockwerke höher als das Hotel selbst, in den Himmel.

"Ich habe dir noch gar nicht gedankt." sagte er dann und umarmte seine Freundin. "Du hast mir echt einen Traum erfüllt."

"Ja ich weiß." sagte Alexandra frech und erwiederte die Umarmung. Schließlich sagte Sebastian: "So, ich werde jetzt meine Koffer auspacken. Welches der beiden Zimmer möchtest du haben? Dieses hier oder das mit dem großen Whirlpool?"

"Natürlich das mit dem Whirlpool. Was denkst du denn?" grinste Alexandra und marschierte in das andere Zimmer.

"Okay." meinte Sebastian und machte sich daran seine Kleidung in die Schränke einzuräumen. Alexandra tat das ebenfalls. Nach etwa einer halben Stunde, es war mittlerweile nach drei Uhr nachmittags, brachen die beiden erschöpft im Wohnzimmer der Suite auf den weichen Sesseln zusammen.

"Uff! Ich bin geschafft. Ich rühre jetzt keinen Finger mehr." keuchte Sebastian geräuschvoll.

"Ich auch. Also ich weiß ja nicht was du jetzt machst, aber ich lege mich jetzt in die Wanne. Würdest du bitte Sekt bestellen? Da habe ich jetzt Lust drauf. Rufst du bitte unten an?" Alexandra sah ihren Mitbewohner fragend an. Dann stand sie auf und verschwand in ihrem Badezimmer.

'Na gut, wenn sie Sekt haben will, dann soll sie Sekt bekommen.' dachte Sebastian und nahm den Hörer des Telefons ab. Er bestellte die Flasche Sekt und auch einige Erdbeeren und ließ sie Alexandra bringen. Dann machte er es sich auf dem schweren Sofa bequem. Er nahm sich ein Buch und begann zu lesen. Doch er kam nicht weit. Das monotone Getöse des Verkehrs und der leichte Luftzug der durch die offene Balkontür hereinkam war so beruhigend, daß Sebastian kurze Zeit später einschlief. Seine Augen wurden schwer und er ließ sein Buch auf seine Brust herabsinken.
 

ETWA DREI STUNDEN SPÄTER...
 

Langsam wurde Sebastian wach. Irgend etwas hatte sich verändert. Die Geräusche der Straße waren nicht mehr die selben. Benommen rieb er sich die Augen und sah auf seine Uhr. Es war bereits nach halb sieben. Hatte er wirklich so lange geschlafen? Es schien so. Dann stand er auf und streckte sich.
Da er nun wach war, bemerkte er, daß der übliche Straßenlärm von lautem Geschrei übertönt wurde. Das machte ihn natürlich neugierig. Er ging auf den Balkon hinaus und sah sich um. Aus dem Central Park kam der Lärm offensichtlich nicht. Das Geschrei mußte direkt vor ihm sein. Also sah er nach unten. Vor dem Hoteleingang konnte er einige Hundert Personen erkennen, die auf irgend etwas oder- jemanden zu warten schienen. Da schoss es ihm plötzlich durch den Kopf. Was hatte der Portier vorhin gesagt? Sie würden sich die Etage mit einigen Berühmtheiten teilen?
Wahrscheinlich warteten die Leute da unten auf diese Personen. Aber wer konnte das sein? Sebastian hatte keine Ahnung. Doch das war jetzt auch egal.

Gerade schwoll das Geschrei zu einem wahren Orkan an und Sebastian sah wieder nach unten. Just in dem Moment fuhr ein Van vor das Hotel und einige Männer stiegen aus. Sie hielten die Menge zurück. Oder versuchten es zumindest. Dann kahm eine Weile niemand aus dem Wagen, schließlich stiegen aber fünf weitere Personen aus. Nun war die Meute nicht mehr zu halten. Sebastian versuchte zu erkennen um wen es sich handelte, aber das Gebäude war einfach zu hoch um etwas erkennen zu können.
Die fünf bahnten sich ihren Weg durch die Menge und verschwanden im Hotel. Die Gäste waren also angekommen. Aber wer waren sie? In Gedanken versunken schloss Sebastian die Tür hinter sich und ging wieder zurück zum Sofa.

"Hey träumst du? Was war denn das eben für ein Lärm?" unterbrach Alexandra seine Gedanken.

"Hm? Bitte was?" fragte Sebastian etwas verwirrt. Alexandra stand in der Schiebetür und grinste.

"Na wieder wach? Hast ja echt ganz schön tief geschlafen. Und danke für die Erdbeeren. Die waren echt lecker. Wollen wir jetzt essen gehen? Ich habe uns unten einen Tisch reserviert."

"Gerne. Ich habe einen Bärenhunger. Von mir aus können wir gehen." antwortete Sebastian und sprang auf.

Die beiden verließen die Suite und ließen die Tür ins Schloß fallen. Als sie den Gang hinuntermarschierten, wurden sie wieder von den Beamten gemustert. Diesmal lächelten sie aber und machten einen etwas freundlicheren Eindruck als am Nachmittag. Kurz bevor die zwei den Lift erreichten, verschwandt gerade ein schwarzhaariger Mann darin und die Türen schlossen sich. Sebastian versuchte noch den Lift aufzuhalten, aber vergeblich. Die beiden mußten warten.

Nachdem sie unten in der Lobby angekommen waren, gingen sie in das hauseigene Restaurant und setzten sich. Alexandra fiel auf, daß im hinteren Teil des Raumes einige Paravents aufgestellt worden waren und nur ein einziger Kellner den Bereich dahinter zu betreten schien. Vermutlich saßen dahinter die berühmten Gäste und wollten nicht gesehen und gestört werden.

Alexandra und Sebastian ließen sich das Essen schmecken und verließen gegen 22 Uhr das Restaurant. Als sie wieder oben angekommen waren, wurden sie diesmal von den Wachleuten sogar freundlich gegrüßt. Dann verabschiedeten sie sich voneinander und jeder ging in sein Zimmer. Sowohl Alexandra als auch Sebastian war von der Reise und den neuen Eindrücken sehr erschöpft, und so schliefen beide recht schnell ein.
 

AM NÄCHSTEN MORGEN...
 

Langsam wachte Alexandra auf. Kaffeeduft stieg ihr in die Nase. Sie sah sich in ihrem Zimmer um. Die Schiebetür zum gemeinsamen Wohnzimmer war weit geöffnet und auch die Balkontür schien offen zu stehen. Sie genoss noch einige Minuten die herrlich weichen Kissen ihres Bettes und stand dann auf. Sie zog sich ihren Morgenmantel über und ging in das Wohnzimmer hinüber. Es war iemand da. Also ging sie auf den Balkon hinaus. Aber auch hier war keine Spur von Sebastian zu sehen.

"Basti? Wo bist du?" rief sie in das Zimmer hinein.

"Ich bin hier! Komme gleich!" ertönte die Antwort aus dem Badezimmer.

"Okay." rief Alexandra ihrem Freund zu und ging zurück auf den Balkon. Dann goss sie sich eine Tasse Kaffee ein und schnitt eines der Brötchen auf. Doch als sie das Marmeladenglas öffnen wollte, scheiterte sie kläglich. Der Verschluß ging nicht auf. Kurzerhand beschloss Alexandra einen der Bodyguards um Hilfe zu bitten. Sebastian würde sowieso wieder Angst um seine Fingernägel haben, oder seine Hände waren zu fettig von seiner Handcreme. Sie ging durch das Zimmer und trat vor die Tür. Der Gang war menschenleer.

Na wunderbar, dachte sie und gerade als sie mißmutig wieder in das Zimmer gehen wollte, kam ihr aus dem Lift ein Mann entgegen und lächelte sie an. Sie traute ihren Augen nicht. Der junge Mann stand jetzt direkt vor ihr. Es war Howard Dorough von den Backstreet Boys.

"Kann ich ihnen irgendwie helfen?" grinste er und schaute Alexandra fragend an. Sie reagierte allerdings nicht auf seine Frage und starrte ihn nur ungläubig an.

"Hallo? Kann ich dir irgendwie helfen?" fragte Howie noch einmal. Diesmal recht amüsiert. Anstatt ihm zu antworten, hob Alexandra nur das Marmeladenglas hoch und hielt es ihm hin.

"Besonders gesprächig bist du aber nicht gerade." schmunzelte Howie, nahm ihr das Glas ab und öffnete es. Danach drückte er es ihr wieder in die Hand. "Sonst noch etwas?"

Erst jetzt fand Alexandra wieder Worte. "Wie? Ähh, nein danke. Oh entschuldige bitte. Du musst bestimmt denken ich bin bescheuert oder so." Sie lächelte Howie verschämt an.

"Nein ganz und gar nicht. Sowas passiert uns ständig. Ich bin sogar froh darüber."

"Froh? Wieso das denn?" fragte Alexandra etwas verwundert.

"Naja, du hast immerhin nicht angefangen zu kreischen." Da mußten beide lachen. "Schön, es hat mich gefreut dich kennenzulernen. Die Jungs warten schon auf mich. Wir sehen uns?"

"Aber bestimmt. Wenn ich Sebastian erzähle das ich dich hier getroffen habe, dann flippt er aus. Er ist ein riesen Fan von euch."

"Schön das zu hören. Verrat ihm aber noch nichts, ich rede mal mit den anderen. Vielleicht können wir ihn überraschen oder so. Ist das hier dein Zimmer?"

"Nein. Meins ist das hier nebenan. Warum?"

"Na damit ich weiß wo wir dich erreichen können wenn dein Freund nicht gerade dabei ist. So, jetzt muß ich aber echt los. Die Jungs killen mich sonst. War nett. Bis dann!"

Und damit verschwand Howie in einem der angrenzenden Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Alexandra grinste in sich hinein und ging dann wieder in das Zimmer zurück. Gerade kam Sebastian aus dem Badezimmer. Er trug nur einen weißen Bademantel . Wasser tropfte ihm von den Haaren.

"Morgen." sagte er und ging zurück in sein Zimmer zu seinem Schrank.

"Morgen. Na schon so früh fit?" fragte Alexandra. Sie beobachtete ihren Zimmergenossen von hinten dabei, wie er sich anzog. 'Zu schade, daß diese hübschen Kerle immer schwul sein müssen.' dachte sie.

"Ja. Hast du nicht gut geschlafen?" fragte er als Sebastian angezogen auf den Balkon trat und sich setzte.

"Doch, wie ein Baby."

"Schön."

Die beiden machten sich über das Frühstück her und langten kräftig zu.

"Mir macht die Zeitverschiebung noch etwas zu schaffen." sagte Sebastian. "Wenn ich daran denke, daß es zu Hause jetzt sechs Stunden später ist..."

"Naja, das ist reine Gewöhnungssache." sagte Alexandra mit vollem Mund und nippte an ihrer Tasse.

"Und was machen wir heute? Sightseeing? Oder hier im Hotel relaxen? Oder möchtest du shoppen gehen?" fragte Sebastian nach einer Weile und sah Alexandra an.

"Aber natürlich shoppen. Wozu ist man denn hier in New York?" Sie grinste ihn frech an. "Ich ziehe mich nur noch an, und dann können wir gehen." Und damit stand sie auf, ging in ihr Zimmer und schloss die Schiebetür hinter sich. Sebastian stand ebenfalls auf und ging zum Telefon.

"Hallo? Hausmann hier. Könnten sie bitte jemanden heraufschicken der das Frühstück wegräumt?"

"Aber natürlich Mr. Hausmann. Ich schicke gleich jemanden auf ihr Zimmer. Haben sie sonst noch einen Wunsch?" fragte der Mann am anderen Ende der Leitung.

"Ja. Könnten sie mir bitte einen Stadtplan von Manhattan besorgen? Wir möchten uns ein wenig umsehen."

"Aber gerne Mr. Hausmann. Er liegt hier unten für sie bereit."

"Vielen Dank. Wiederhören." Sebastian legte auf. Dann ging er ins Badezimmer und kämmte sich seine schwarzen Haare die ihm etwa bis zu den Wangenknochen reichten. In der Zwischenzeit klopfte es an der Tür. Kurz darauf kam eine junge Frau mit einem kleinen Wagen herein.

"Guten Morgen Sir. Ich komme um das Frühstück abzuräumen. Hat es ihnen geschmeckt?"

Sebastian kam aus dem Badezimmer. "Ja. Danke sehr. Es steht alles draußen auf dem Balkon. Und hier für ihre Mühe." Er gab der jungen Frau einen Zehndollarschein. Diese bedankte sich daraufhin und begann damit das Geschirr und das übrige Essen auf den Wagen zu stellen.
Nach etwa zehn Minuten verabschiedete sich die Frau und ließ Sebastian allein. Kurz darauf öffnete sich die Schiebetür und Alexandra betrat das Zimmer.

"Können wir? Ich bin fertig."

"Ja."

"Na dann los."

Die beiden verließen das Zimmer und fuhren nach unten. Dort holte Sebastian den Stadtplan von der Rezeption und die beiden traten vor das Hotel auf den Gehweg.

"Und wo wollen wir jetzt hin?" fragte Sebastian seine Freundin.

"Na am besten zu Bloomingdale`s. Das ist nur ein paar Blocks von hier. Wir brauchen bloß der 59. Straße zu folgen."

"Und in welche Richtung? Nach Westen oder Osten?"

"Nach Osten soweit ich weiß. Und das ist da lang." sagte Alexandra und setzte sich in Bewegung.

Die beiden schlenderten an den Hochhäusern entlang und begutachteten die Waren in den Schaufenstern. Nach etwa einer Viertelstunde waren sie bei Bloomingdale`s angekommen und betraten das Kaufhaus. Die beiden waren überwältigt von der Größe und der Auswahl des Kaufhauses und verweilten zwei Stunden in den Hallen des Konsums. Danach machten sie sich mit Hilfe eines Taxis auf zu Saks Fifth Avenue.

Dort angekommen, betraten die beiden, nachdem Sebastian sich neu eingekleidet hatte, eine der wenigen Abteilungen die sowohl Herren- als auch Damenbekleidung führte. Hier stöberten die beiden ein wenig herum und Alexandra nutzte das Angebot der Umkleidekabinen reichlich. Währenddessen wartete Sebastian eher gelangweilt und stöberte ein wenig in der Herrenmode herum. Er ließ seinen Blick immer wieder einmal durch die gesamte Abteilung schweifen. Erst bemerkte er die drei Mitglieder der Backstreet Boys nicht, die keine zehn Meter von ihm ebenfalls nach neuen Kleidungsstücken suchten.

Alexandra war mittlerweile wieder einmal aus der Umkleidekabine herausgekommen und hatte nun die Qual der Wahl zwischen einem grünen, mit Perlen besetzten Cocktailkleid und einem stilvollen, beigen Hosenanzug. Sie hielt sich beides immer wieder an und stand kritisch vor einem der Spiegel.
Gerade als Sebastian von einigen Hosen aufsah, trifft sein Blick genau in die Augen von Nick, der ihm in etwa drei Metern gegenübersteht. Er ist sprachlos. Als Nick seinen Blick ebenfalls hebt und ihm in die Augen schaut, ist es um die beiden geschehen. Sie stehen nur da und schauen sich an.

"... welches soll ich denn nun nehmen, das Grüne oder das Beige?" fragt Alexandra ihren Freund. Doch der antwortet nicht, sondern steht noch immer wie angewurzelt da und schaut Nick in die Augen. Auch Nick scheint nicht ansprechbar zu sein. Brian versucht es jedenfalls vergeblich.

"Hallo? Bist du noch da? Hey, Nicky! Aufwachen." Brian sieht zu Howie herüber. "Nun guck dir den an. Der ist ja total weggetreten." Die beiden grinsen sich an.

"Hey! Welches denn nun?" mault Alexandra.

"Das schwarze." sagt Sebastian leise, ohne den Blick auch nur einen Millimeter von Nicks blauen Augen zu wenden.

"Hä? Wieso schwarz? Ich habe hier doch gar nichts Schwarzes." Alexandra ist verwundert. Erst jetzt sieht sie Nick und die anderen beiden.

"Hallo Howie. Ich sagte doch wir sehen uns." grinst sie und geht auf die beiden jungen Männer zu.

"Hallo." lacht Howie.

"Ich bin Alexandra." Sie reicht erst Howie und dann Brian die Hand.

"Hi Alex." sagt Brian und schüttelt ihr die Hand.

"Ihr kennt euch?" fragt Brian verwundert seinen Bandkollegen.

"Ja, ich hatte heute morgen die Ehre der jungen Dame ihr Marmeladenglas zu öffnen." schmunzelt Howie und grinst Alexandra an.

"Ach deshalb hat das so lange gedauert." meint Brian nachdenklich.

"Genau. Ich konnte sie doch nicht einfach ihrem Schicksal überlassen." Jetzt müssen alle lachen.

"Was ist denn eigentlich mit Nick los?" fragt Alexandra anschließend und deutet in dessen Richtung. "Der steht ja genau so angewurzelt da wie Basti."

"Das wüßte ich auch gern." meint Howie scherzhaft und geht auf Nick zu. Die anderen folgen ihm.

"Hey Nicky! Aufwachen, ich möchte dir jemanden vorstellen!" Howie wedelt mit seiner Hand vor Nicks Gesicht herum und reißt ihn somit von Sebastians dunklen, türkisfarbenen Augen los.

"Ähh wie? Wer ist tot? Ja ich komme. Wir können los." stammelt Nick und sieht sich um.

Brian lacht. "Wir wollen nicht los. Wir wollen dir nur Alexandra vorstellen."

Die ist gerade mit Sebastian beschäftgt. "Geht es dir gut? Was ist denn los mit dir?"

"Ja ich ähh..." stottert dieser und läuft etwas rot an.

"Also das ist Alexandra und das ist..." stellt Howie seine neue Bekannte vor.

"...Sebastian!" sagt Alexandra, reicht Nick die Hand und deutet anschließend auf ihren Freund.

"Hi Sebastian." antwortet dieser und reicht Sebastian die Hand.

"Ha...ha... hallo." stottert Sebastian. "Entschuldige bitte, aber ich kann nicht glauben, daß ich dir wirklich die Hand schüttele."

Nick muß jetzt lachen. "Naja, so lange du nicht in Ohnmacht fällst oder anfängst zu kreischen ist das schon in Ordnung."

"Genau. Das ist nichts besonderes. Das passiert uns ständig. Nur meistens geht das den weiblichen Fans so. Männliche haben wir nur wenige soweit ich weiß." fügt Howie hinzu und reicht Sebastian nun ebenfalls die Hand.

"Das habe ich mir fast gedacht." meint Sebastian als er daraufhin auch die Hand von Brian schüttelt.

"So, da wir uns nun bekannt gemacht haben,", meint Nick, "wo kommt ihr beiden denn eigentlich her? Seid ihr hier aus New York? Euer Englisch ist etwas verwaschen..."

Alexandra und Sebastian sehen sich an und beginnen lauthals zu lachen. Die anderen drei sehen sich nur verwundert an.

"Ich würde gerne mitlachen. Was ist daran denn so komisch?" fragt Brian.

"Oh entschuldige bitte, aber wir kommen nicht einmal hier aus den USA." sagt Alexandra lachend.

"Genau, wir sind aus Deutschland und machen, na sagen wir mal, Ferien hier." fügt Sebastian hinzu. "Wir wohnen in Frankfurt am Main. Ich bin sicher ihr habt da schon öfter Konzerte gegeben."

"Hmm, ja ich kann mich erinnern. Ja wir sind schon öfter da gewesen." meint Howie.

"Na siehst du. Und was macht ihr hier in New York? Gebt ihr hier ein Konzert oder was?" fragt Alexandra neugierig.

"Nein. Wir machen eigentlich nur mal eben einen Kurzurlaub hier. Wenn man das überhaupt Urlaub nennen kann." erklärt Brian.

"Wieso?" fragt Sebastian.

"Naja, wir sind einfach zu bekannt. Wir können ja praktisch keinen Schritt mehr tun, ohne von Fans belagert zu werden. Das ist manchmal schon ziemlich nervig." meint Nick und grinst. "Aber ohne unsere Fans wären wir nicht die die wir jetzt sind."

Howie und Brian nicken zustimmend. Mittlerweile hat Alexandra ihre neu erworbenen Kleidungsstücke bezahlt und steht nun mit zwei Tragetaschen vor den jungen Männern.

"Also ich habe jetzt fürchterlichen Hunger. Außerdem tun mir die Füße weh. Ich möchte zurück ins Hotel. Kommst du mit Basti?"

"Ääm ja, ich ehrlich gesagt auch. Was ist mit euch? Habt ihr Lust mitzukommen? Wir könnten in unserer Suite gemeinsam zu Abend essen. Was haltet ihr davon?" Sebastian sieht Howie, Brian und Nick fragend an.

"Ach ihr wohnt in der Suite. Jetzt verstehe ich auch warum wir die nicht mehr reservieren konnten." meint Brian. "Denn normalerweise mieten wir immer die gesamte Etage wenn wir hier in New York sind. Wegen euch mußten Kevin und Howie normale Einzelsuiten buchen. Aber die Idee mit dem Abendessen finde ich gut."

"Na prima. Dann besorge ich uns mal ein Taxi." sagt Sebastian und die Gruppe verläßt das Kaufhaus.
 

ETWA 45 MINUTEN SPÄTER IM PLAZA HOTEL...
 

Nachdem sich Brian, Howie, Nick, Alexandra und Sebastian durch eine kleine Menschenmenge gearbeitet haben und die Lobby des Hotels betreten, holen sie sich ihre Schlüssel und fahren nach oben. Dort angekommen verabschieden sie sich voneinander und jeder geht in sein Zimmer. Nur Sebastian und Alexandra fahren noch einmal nach unten um das Abendessen zu bestellen.

Nachdem sie endlich in ihrer Suite angekommen sind, lassen sich beide auf die einladenden Sessel des gemeinsamen Wohnzimmers fallen.

"Uff! Ich bin geschafft! Was für ein Tag." keucht Alexandra.

"Geht mir genauso." stimmt ihr Sebastian zu.

Anschließend unterhalten sich die beiden noch einige Minuten und verschwinden dann in ihren Badezimmern. Kurz darauf wird die Tür von außen geöffnet und einige Pagen und Dienstmädchen betreten das Zimmer und beginnen damit, den Raum für das Abendessen herzurichten.
Nach etwa einer halben Stunde ist der Raum umgeräumt und feines Dekor liegt auf dem Tisch. In der Mitte steht ein dreiarmiger Kerzenständer und ein großer Blumenstrauß.
 

WÄHRENDDESSEN IN NICK UND BRIANS ZIMMER...
 

Während Brian das Licht einschaltet, schließt Brian die Tür hinter sich. Anschließend verschwinden die beiden in ihrem Badezimmer und machen sich ebenfalls für das Abendessen frisch.
Nachdem sie damit fertig sind, setzen sich die beiden auf das Sofa und sehen etwas fern.
 

IM ZIMMER VON HOWIE...
 

Auch Howie verschwindet unter der Dusche. Vorher teilt er Kevin und AJ allerdings noch mit, daß sie und der Rest der Band zum Essen eingeladen sind und in einer Dreiviertelstunde in das Zimmer von Nick und Brian kommen sollen.
 

WIEDER IM ZIMMER VON SEBASTIAN UND ALEXANDRA...
 

Gerade als eines der Dienstmädchen noch letzte Hand an die Dekoration des Tisches legt, öffnet sich eine der Schiebetüren und Alexandra betritt den Raum. Sie hat sich ihre schulterlangen Haare zum Zopf zusammengebunden und trägt einen weiten Pullover und Jeans. Dazu elegante aber doch bequeme Schuhe mit flachen Absätzen.

"Na das sieht aber hübsch aus." meint sie während sie sich im Raum umsieht.

"Danke sehr. Das Essen ist dann auch fertig." antwortet das Mädchen und sieht Alexandra fragend an.

"Na dann bringen sie es mal her." schmunzelt diese und setzt sich an den Tisch.

"In Ordnung. Sofort." Und damit verschwindet die junge Dame auf dem Flur.

Jetzt öffnet sich auch die andere Schiebetür und Sebastian betritt den Raum. Er trägt ebenfalls Pullover und Jeans.

"Oh mein Gott. Ich kann noch immer nicht glauben das ich mit den Backstreet Boys an einem Tisch sitzen werde." sagt er nervös.

"Na nun beruhig dich mal wieder. Die werden dir schon nicht den Kopf abbeißen. Das sind doch ganz normale Leute in unserem Alter. Naja, nur Kevin vielleicht. Der ist ja nun doch schon etwas älter. Aber dennoch sehr ansehnlich." grinst Alexandra. Sebastian lächelt verschämt.

"Deswegen bin ich ja so nervös."

"Na nun mach aber mal halblang. Solange du ihm nicht um den Hals fällst und ihn abknutschst kann doch gar nichts passieren."

"Das ist leichter gesagt als getan. Nein, jetzt aber mal im Ernst. Das schaffe ich schon." sagt Sebastian und lächelt.

"Eben."

In diesem Moment kommen einige Kellner herein und servieren einige Platten mit Wurst, Käse und Fisch. Dazu stellen sie einige Salate und auch Brot auf den Tisch. Dann wird noch ein Wagen mit Wein und anderen Gertänken hereingeschoben und neben dem Tisch aufgestellt. Danach verschwindet das Personal wieder und läßt die beiden allein.

"Na großartig. Jetzt brauchen unsere Gäste ja nur noch zu kommen." meint Alexandra und geht zur Stereoanlage hinüber. Sie schaltet das Gerät ein und setzt sich dann wieder an den Tisch. Während die beiden am Tisch sitzen und sich ein wenig unterhalten, läuft im Radio leise Musik. Durch das Kerzenlicht ist der Raum in warmes Licht getaucht und verbreitet eine angenehme Atmosphäre.
 

IM ZIMMER VON NICK UND BRIAN...
 

Es klopft an der Tür. Nick steht auf und öffnet. Draußen stehen Kevin, Howie und AJ. Nick bittet sie herein und schließt dann die Tür hinter ihnen.

"Hallo ihr zwei. Hattet ihr einen schönen Nachmittag?" fragt Kevin seinen Cousin.

"Sicher. Wir haben unsere Zimmernachbarn getroffen. Den beiden hast du es zu verdanken das du in einem Einzelzimmer schlafen mußt." antwortet Brian lachend.

"Cool. Aber warum sollten wir denn eigentlich herkommen? Steht mal wieder eine kleine Konferenz an?" fragt AJ und sieht Kevin fragend an.

Der zuckt nur mit den Schultern und zieht seine buschigen Augenbrauen hoch. "Ich habe keine Konferenz angeordnet. Ich bin genau so ahnungslos wie du AJ."

"Na dann klär` mich doch mal jemand auf." meint AJ mit fragendem Gesichtsausdruck.

"Na gut, damit du nicht dumm sterben mußt." grinst Nick. "Wir sind von Alexandra und Sebastian zum Abendessen eingeladen worden. Deshalb das Treffen."

"Ach so. Alexandra und Sebastian? Das sind die beiden Zimmernachbarn die ihr getroffen habt, nicht wahr? fragt Kevin.

"Genau." antwortet Brian. "Und wir sollten sie nicht unnötig warten lassen." Er sieht auf seine Uhr.

"Eben. Nun macht mal ein bißchen hin hier." fügt Nick hinzu und versucht Kevins ernstes Gesicht nachzuahmen das dieser in solchen Situationen immer auflegt. Es gelingt ihm nicht und alle, insbesondere aber Kevin, brechen in lautes Gelächter aus. Anschließend verlassen sie das Zimmer und gehen über den Flur hinüber zu Alexandra und Sebastians Suite.

Die Tür zum Wohnzimmer steht offen und Kevin klopft einige Male an den Türrahmen während er eintritt. "Hallo? Jemand da?"

Alexandra und Sebastian unterbrechen ihr Gespräch und blicken in Richtung Tür.

"Hallo. Kommt doch ´rein." sagt Alexandra sofort und steht auf. "Ich bin Alexandra." sagt sie während sie AJ und anschließend Kevin die Hand schüttelt.

"Hi Alex." sagt AJ und lächelt. "Danke für die Einladung."

"Guten Abend Alexandra. Nett dich kennenzulernen." meint Kevin anschließend.

"Bitte bitte. Nichts zu danken." sagt Sebastian und kommt auf die Gruppe zu. "Ich bin übrigens Sebastian. Hallo." Auch er reicht erst AJ und dann Kevin die Hand.

Als er jedoch Kevin die Hand schüttelt überkommt ihn ein merkwürdiges Gefühl und er beginnt zu schwitzen.

"Hallo Sebastian. Dann haben wir wohl dir die Einladung zu verdanken, wie?" fragt Kevin sein Gegenüber.

"Ja genau. Ich dachte das wäre vielleicht ganz nett." antwortet Sebastian ohne Kevins Hand loszulassen.

"Finde ich gut. Ist mal was anderes als immer das Essen in einem der Restaurants."

"Eben. Wir haben auch extra typisch deutsche Sachen hochbringen lassen. Ich hoffe das stört euch nicht." Während Sebastian sich mit Kevin unterhält scheint es ihm so, als ob Kevin ihn wohlwollend mustert.

"Aber ganz im Gegenteil. Ich bewundere die Deutschen sowieso für ihre Kochkunst. Was ihr immer für einen Aufwand damit macht. Obwohl ich ja lieber mexikanisch oder asiatisch esse."

Jetzt mischt sich Brian ein. "Hey cuz*, ihr könnt jetzt mit dem Hände schütteln aufhören. Außerdem haben wir Hunger. Ihr könnt euch beim Essen weiter unterhalten."

"Oh ja. Entschuldige." sagt Sebastian und er und Kevin fangen an zu lachen.

Dann lassen sich alle an dem großen Tisch nieder. Alexandra setzt sich neben Howie, Brian läßt sich neben seinem besten Freund Nick nieder, Kevin setzt sich an die anderes Seite von Alexandra, Sebastian setzt sich Kevin gegenüber und AJ setzt sich, frech wie eh und jeh, ans Kopfende des Tisches.

"Was möchtest du denn trinken?" fragt Howie Alexandra.

"Einen trockenen Rotwein bitte."

Howie steht auf, entkorkt die Flasche und gießt Alexandra ein. Anschließend verteilt er auch noch die restlichen Getränke. Kevin trinkt Soda, Nick Bier, Brian und AJ ebenfalls Rotwein, Sebastian entscheidet sich für einen lieblichen Rosé und Howie selbst öffnet sich ebenfalls eine Bierflasche.

Nachdem dann jeder für`s Erste mit Brot und Aufschnitt versorgt ist, geht man zu einer lockeren Konversation über.

"Was macht ihr beiden eigentlich, wenn ihr nicht gerade Urlaub macht?" fragt Howie die beiden Gasgeber.

"Momentan bin ich noch Studentin. Aber in ein paar Jahren habe ich vor die Firma meines Vaters zu übernehmen." meint Alexandra.

"Naja und ich habe gerade mein Abitur nachgemacht. Davor habe ich bei meiner Mutter in der Reederei gearbeitet. Ich habe nach dem Tod meines Vaters seinen Part in der Firma übernehmen müssen." fügt Sebastian hinzu.

"Oh das tut mir leid. Das wußte ich nicht." entschuldigt sich Kevin.

"Ist schon okay. Kein Problem."

"Und was studierst du wenn ich fragen darf?" fragt Nick mit vollem Mund.

"Du darfst Nick." entgegnet Alexandra keck. "Ich studiere Modedesign."

"Aha. Also die neue Jil Sander was?" fragt AJ und nippt an seinem Weinglas.

"Hätte ich nichts gegen einzuwenden." grinst Alexandra.

"Und was für eine Reederei habt ihr? Ich meine schlagt ihr nur Ware um oder was?" fragt Brian während er sich Salat auf seinen Teller gibt.

"Nein. Wir haben bis jetzt zwei Kreuzfahrtschiffe. Und vor kurzem haben wir ein weiteres Schiff im Stil der Jahrhundertwende in Dienst gestellt. Darauf ist meine Mutter besonders stolz. Naja und ich irgendwie auch." antwortet Sebastian. "Reichst du mir mal bitte das Brot Kevin?"

"Sicher. Hier bitte sehr." Kevin reicht seinem Gegenüber den Brotkorb.

Nachdem Nick gehört hat, daß er mit einer angehenden Modeschöpferin an einem Tisch sitzt, ist er ganz Ohr. "Kann man denn schon ein paar deiner Werke begutachten? ICh meine hast du schon ein paar Entwürfe gemacht?" Er sieht Alexandra mit glänzenden Augen an.

"Sicher. Aber besonders viele sind es noch nicht gerade. Bin ja schließlich erst im fünften Semester." gibt Alexandra zu Protokoll.

"Cool. Hast du sie dabei?"

"Also nun aber. Die beiden sind zum Urlaub hier. Glaubst du denn wirklich da hat Alexandra Lust auch noch zu arbeiten? Ich bin mir sicher da hätte Sebastian bestimmt auch was dagegen, oder?" Kevin sieht erst Nick und dann Sebastian fragend an.

"Ist schon in Ordnung Kevin. Also hier habe ich nur einen Entwurf den ich auf dem Flug gemacht habe. Du kannst ihn gerne sehen wenn du möchtest Nick."

"Natürlich!" antwortet dieser.

"Er liegt in meinem Schlafzimmer auf der Komode. Brauchst ihn nur noch zu holen. Ich warne dich aber schon mal vor, er ist nicht besonders gut." meint Alexandra.

Kaum hat Alexandra das letzte Wort gesprochen, ist Nich auch schon wie der Wind zur Tür hinaus und in ihrem Schlafzimmer verschwunden.

"Na der hat`s aber eilig." meint Brian schmunzelnd.

"Und um auf uns zurückzukommen..." beginnt Sebastian und deutet auf sich und Alexandra.

"...Eben. Ich weiß ja nun nicht was du gedacht hast Kevin, aber wir beide sind nicht zusammen. Das war es doch was du eben sagen woltest, oder?" fragt Alexandra.

"Äähh ja eigentlich schon. Ich nahm an das ihr..."

"Das glauben fast alle. Sind wir aber nicht. Wir sind nur gute Freunde." meint Sebastian.

"Sehr gute sogar." fügt Alexandra hinzu.

"Ach so ist das. Naja nichts für ungut." meint Kevin nachdenklich und beobachtet Sebastian eine Weile.

Total in den Entwurf vertieft kommt Nick langsam aus dem Schlafzimmer zurück. "Von wegen nicht gut! Ich finde das klasse!" Er setzt sich wieder auf seinen Stuhl und reicht das Blatt Papier an seinen besten Freund Brian weiter.

Dieser begutachtet das Werk und ist ebenfalls beeindruckt. "Nicht schlecht. Du kannst fast besser zeichnen als unser Zeichenkünstler hier." damit meint er Nick. Anschließend reicht er den Entwurf über den Tisch und gibt ihn Howie.

"Naja, ist ja ganz nett. aber mir gefällt der Kleidundsstil nicht so besonders." meint Howi etwas nachdenklich. "Das sollte jetzt keine Beleidigung sein." und damit reicht er das Papier an Kevin weiter.

"Habe ich auch nicht als solche aufgefasst." meint Alexandra. "Kritik ist immer gut. Davon kann ich ja nur lernen. Außerdem: Über Geschmack läßt sich sowieso nicht streiten."

"Genau." pflichtet ihr Nick bei und beißt herzhaft in ein Brot mit Schinken.

Kevin betrachtet den Entwurf eine Weile und begutachtet ihn eingiebig.

"Na, was sagt denn unser Experte? Zufrieden mit der Arbeit? Würdest du das auch anziehen?" fragt Brian seinen Cousin grinsend.

"Tja, ich muß schon sagen, das gefällt mir wirklich gut. Ich weiß zwar nicht ob ich da reinpassen würde, aber eine sehr gute Arbeit. Muß ich schon sagen Alex." Er reicht das Blatt Papier an AJ weiter.

Dieser betrachtet das Bild nur kurz und meint dann: "Nee, ist mir zu anständig. Könnte etwas fetziger sein." Dann legt er den Bogen Papier neben sich auf den Tisch.

"Im Moment ist das Fetzige aber nicht so angesagt AJ. Aber wenn du möchtest entwerfe ich das nächste Mal ein paar ausgefallene Klamotten für dich." scherzte Alexandra.

"Das ist doch ein Wort." meinte AJ zufrieden und goss sich noch Wein nach.

Mittlerweile war es draußen dunkel geworden und deshalb schaltete Brian einige der Wandleuchten an. Anschließend setzte er sich wieder an den Tisch.
 

NACH ETWA 1 ½ STUNDEN...
 

Nun hatten sich alle sattgegessen und saßen zufrieden auf ihren Stühlen und warteten darauf das die Kellner den Tisch abräumten. Nachdem der Tisch wieder frei war, ergriff AJ als Erster wieder das Wort.

"Und was machen wir jetzt? Ich würde gern noch etwas ausgehen. Was ist mit euch, kommt ihr mit?" er sah fragend in die Runde.

Nick und Brian sahen sich an und nickten zustimmend. Auch Howie und Alexandra die sich schon den ganzen Abend angeregt unterhalten hatten, stimmten dem Vorschlag zu. Nur Sebastian und Kevin lehnten dankend ab.

"Also ich bin schon zu müde vermute ich. Der Einkaufsbummel heute hat mich wohl doch zu sehr erschöpft." meinte Sebastian gähnend.

"Wenn ich ehrlich bin habe ich auch keine richtige Lust mehr auf Piste zu gehen." sagte Kevin.

"Du wirst wohl doch langsam zu alt was Kev?" grinste Nick. Das hätte er nicht sagen dürfen. Sofort flog eine zusammengeknüllte Serviette durch den Raum und traf ihn mitten im Gesicht.

"Alt? Ich? Nie im Leben." lachte Kevin. Alle anderen mußten wegen dem Gesicht das Nick in diesem Augenblick machte, ebenfalls lachen.

"In Ordnung. Dann würde ich sagen wir treffen uns in einer halben Stunde unten in der Lobby. Was haltet ihr davon?" fragte Howie und sah besonders Alexandra an.

"Okay." meinte sie und stand auf. "Es hat mich gefreut dich kennenzulernen Kevin." sagte sie anschließend und gab ihm die Hand. "Ich wünsche dir trotzdem einen schönen Abend." Und damit verschwand sie in ihrem Zimmer.

"Ja ich euch auch." sagte Kevin.

"So, dann wollen wir auch mal." meinte Howie. Dann standen alle auf und bewegten sich langsam zur Tür. Sebastian ging schon einmal voraus und öffnete eben diese.

"Es hat mich gefreut. Vielleicht sehen wir uns mal wieder. Ich würde mich freuen." meinte Sebastian und lächelte.

"Och, da bin ich mir sicher. Mach`s gut." meinte AJ und klopfte ihm auf die Schulter.

"Eben, bye." sagte Brian als er hinausging.

"Bye. Und danke nochmal für die Zeichnung." sagte Nick freudig.

"Ich werde es Alex ausrichten." antwortete Sebastian und grinste.

"Auf wiedersehen Sebastian. Mach dir einen schönen Abend. Und falls du es dir anders überlegen solltest, oder du und Kevin, dann ruf mich an. Hier ist meine Handynummer." Howie reichte ihm eine Visitenkarte. "Aber gib sie bitte an keinen weiter. Du weißt sicher schon warum."

"Klar. Und vielen Dank." sagte Sebastian und schüttelte Howie die Hand. Dann verschwand Howie und Sebastian schloss die Tür hinter ihm. Als er sich umdrehte, fiel sein Blick direkt auf Kevin. Den hatte er total vergessen.
Langsam ging er auf den Tisch zu und setzte sich wieder an seinen Platz. Irgendwie war ihm zugleich unwohl in seiner Haut, auf der anderen Seite fühlte er sich aber irgendwie von Kevin angezogen.

"Äem, möchtest du noch Wasser?" fragte Sebastian nervös.

"Gern." antwortete Kevin und reichte ihm sein Glas.

Als Sebastian Kevin das Glas abnehmen wollte, berührten sich ihre Fingerspitzen. Doch anstatt das Glas loszulassen hielt Kevin es weiterhin fest und sah Sebastian in die Augen. Auch Sebastian stand wie festgewachsen da und sah Kevin an. Ohne die Berührung mit Kevins Fingern auch nur einen Millimeter zu ändern.
Nach ein paar Minuten löste Kevin den Blick, setzte das Glas ab und stand abrupt auf. "Ich glaube ich sollte jetzt gehen. Du möchtest sicher deine Ruhe haben. - Nein nein, ich finde allein ´raus. Und danke nochmal für die Einladung."
Damit marschierte Kevin eilig zur Tür und öffnete sie. Dann blieb er noch einige Sekunden dort stehen und sah kurz in Sebastians total verdattertes Gesicht. Dann trat er auf den Flur und schloss die Tür hinter sich.

Sebastian stand total verwundert am Tisch und hielt noch immer die Sodaflasche in seiner rechten Hand. Langsam setzte er sich und stellte die Flasche auf den Tisch. 'Was war denn das jetzt? Habe ich irgend etwas falsch gemacht?' dachte er und starrte zur Tür.
 

DRAUßEN VOR DER TÜR...
 

Nachdem Kevin eilig das Zimmer verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte, lehnte er sich gegen die Tür und schloss die Augen. Er atmete tief durch. Was war da gerade passiert? Er hatte sich irgendwie unheimlich von Sebastian angezogen gefühlt. Es war Kevin sogar so als wolle er ihn küssen. Doch diesen Gedanken verdrängte er ganz schnell wieder aus seinem Gedächtnis. Er mochte nur Frauen und das würde sich auch nicht ändern. Da war er sich sicher.
Nach etwa fünf Minuten ging Kevin in sein Zimmer und verschwand dort unter der Dusche.
 

IN DER SUITE...
 

Unterdessen hatte Sebastian unten bei der Rezeption angerufen und darum gebeten das Zimmer wieder in den Originalzustand bringen zu lassen. Dann verschwand auch er in seinem Badezimmer und stellte das Duschwasser an.

Sebastian stand etwa fünf Minuten unter der Dusche, da öffnete sich die Tür zu seinem Bad und Alexandra steckte den Kopf herein. "Mach`s gut Basti. Ich gehe jetzt. Bis dann."

"Ist gut. Amüsier dich gut. Und falls wir uns nicht mehr sehen, gute Nacht." rief Sebastian unter der Dusche hervor.

"Ja, dir auch. Tschüß." Alexandras Kopf verschwand wieder und die Tür schloss sich ebenfalls.

Sebastian genoss das warme Wasser und wie es ihm auf seinen Kopf und seinen durchtrainierten Oberkörper prasselte. Er strich sich sein Haar zurück und schloss die Augen. So blieb er eine ganze Weile stehen...
 

EINE HALBE STUNDE SPÄTER...
 

Nachdem Sebastian sich geduscht hatte, ging er gleich schlafen. Er kuschelte sich in das weiche Bett und fühlte sich doch irgendwie unwohl. Eine seltsame Leere überkam ihn. Er fühlte sich plötzlich sehr allein.
Er mußte immer wieder an die Reaktion von Kevin denken und wie er fast fluchtartig den Raum verlassen hatte.
Sebastian lag noch sehr lange wach und dachte darüber nach. - Irgendwann schlief er dann aber doch ein.

Kevin ging es ganz ähnlich. Wie er so in seinem Bett lag, dachte er über seine Gefühle gegenüber Sebastian nach. Oder über das was er für Gefühle hielt. Aber er konnte doch keinen Mann lieben. Schon allein deshalb nicht, weil er eine bekannte Persönlichkeit war. Was würden dazu wohl die Leute sagen? Oder der Rest seiner Band. Er konnte sich unmöglich mit einem Mann einlassen - oder?
 

AM NÄCHSTEN MORGEN...
 

An diesem Morgen wurde aus dem Frühstücken auf dem Balkon nichts. Es regnete in Strömen. Deshalb mußte das Frühstück eben unten im Restaurant eingenommen werden.

Als Sebastian die Schiebetür zum Wohnzimmer öffnete, bot sich ihm das totale Chaos. Überall lagen diverse Kleidungsstücke herum. Soweit Sebastian es erkennen konnte, waren es nicht nur weibliche. Er wunderte sich zwar, dachte dann aber nicht weiter darüber nach. Er und Alexandra mischten sich generell nicht in die Beziehung des jeweils anderen ein. Das war schon immer so gewesen und sollte sich auch diesmal nicht ändern.
Dann sah Sebastian aus dem Fenster. Er mochte den Regen nicht besonders. Dieses Wetter machte ihn immer so schwermütig. Er stand einfach nur vor der Balkontür und starrte in den Regen hinaus. Deshalb bemerkte er auch nicht, das jemand an der Tür klopfte.

Erst als es ein zweites Mal klopfte, wachte er aus seinen Gedanken auf.

"Ja komm rein, die Tür ist offen." sagte Sebastian ohne den Blick von der Fensterscheibe zu wenden. Er nahm an, es sei Alexandra und war deshalb um so erstaunter als er Kevins Stimme hörte.

"Guten Morgen." sagte dieser.

Sebastian fuhr herum. "Ach du bist es. Ich dachte es wäre Alexandra. Aber trotzdem; guten Morgen."

Kevin grinste. Das Grinsen wich aber sofort einem ernsteren Gesichtsausdruck. "Sebastian, ich muß mit dir reden."

"Sicher, worum geht es denn?" fragte Sebastian verwundert. "Setz` dich doch." er deutete auf einen der Sessel.

"Äem, es geht um gestern Abend.", begann Kevin, "Ich wollte mich entschuldigen."

"Entschuldigen? Wofür das denn?"

"Naja, das ich gestern so schnell und unfreundlich abgehauen bin. Ich weiß auch nicht was mit mir los war. Vermutlich war ich einfach etwas gestresst." Kevin wußte das das nicht die Wahrheit war, aber er konnte Sebastian unmöglich sagen warum er wirklich gegangen war.

"Das macht doch nichts. Ich meine wir haben das doch alle manchmal. Ist schon in Ordnung. Ich habe mich nur etwas gewundert, das ist alles." antwortete Sebastian.

Kevin schien sichtlich erleichtert. "Dann ist es ja gut. Ach ja, noch etwas anderes, weißt du zufällig wo Howie steckt? Ich meine er war heute Nacht nicht in unserem Zimmer."

"Ich habe keine Ahnung. Ich wundere mich auch schon, denn..."

In diesem Moment sollte sich die Frage von Kevin von selbst beantworten. Die Schiebetür die zu Alexandras Zimmer führte ging auf und Alexandra und Howie traten, nur mit Unterwäsche bekleidet, heraus.
Kevin und Sebastian verstummten sofort und sahen die beiden erstaunt an. Auch Howie schien etwas überrascht zu sein. Alexandra dagegen war offenbar sehr peinlich berührt. Sofort gab sie Howie einen Stoß daß er nach vorne stolperte, dann knallte sie die Schiebetür wieder zu und schloß ab.

Nach einigen stolpernden Schritten kam Howie direkt vor Sebastian und Kevin zum Stehen. Die beiden brachten noch immer keinen Ton heraus. Auch Howie war sehr still und lief etwas rot an.
Nach etwa einer Minute konnte Kevin nicht mehr an sich halten und prustete los: "Na Howie, bist du denn so ein schlechter Liebhaber das Alexandra dich rausschmeißen muss?"

Auch Sebastian brach in Gelächter aus.

"Ja ja ganz toll. Lacht ihr beiden ruhig." maulte Howie zerknirscht. Dann mußte er aber ebenfalls lachen. "Außerdem habe ich nur auf ihrer Couch geschlafen! Nicht was ihr gleich wieder denkt."

"Na sicher. Alles klar." grinste Sebastian vorlaut.

"Ach denkt doch was ihr wollt. Es war eben spät und ich wollte niemanden wecken."

"Ist ja schon gut. Wir haben nichts gesehen." sagte Kevin schmunzelnd. "Übrigens, nette Shorts die du da trägst."

Howie sah an sich herunter und bemerkte, daß er ja außer seiner Boxershorts nichts anhatte. Schnell suchte er seine Kleidungsstücke zusammen und beeilte sich damit sie möglichst schnell anzuziehen.
 

WÄHRENDDESSEN IM ZIMMER VON ALEXANDRA...
 

Nachdem sie die Tür hinter sich abgeschlossen hatte, ging Alexandra total verstört zurück zu ihrem Bett. 'Ich stehe nie wieder auf.' dachte sie und legte sich wieder hin. Dann zog sie sich die Decke über die Ohren und knipste das Licht aus. 'Was die jetzt wieder denken. Und warum mußte ausgerechnet Kevin dabei sein. Dem kann ich doch nie wieder unter die Augen treten. Warum muß so etwas immer mir passieren?' dachte sie und wälzte sich in ihrem Bett unruhig hin und her.
 

IM WOHNZIMMER...
 

Mitlerweile hatten sich alle wieder beruhigt und beschlossen, frühstücken zu gehen. Gesagt, getan - wenig später saßen die drei unten im Restaurant beim Frühstück.
 

NACH ETWA ZEHN MINUTEN...
 

Jetzt hielt es Alexandra nicht mehr in ihrem Bett aus, ihr Magen knurrte fürchterlich. Sie hatte seit gestern Abend nichts mehr gegessen. Sie stieg aus dem Bett und ging leise zur Tür. Dann lauschte sie vorsichtig um festzustellen ob noch jemand im Wohnzimmer war. Sie hörte Stimmen, konnte aber nicht genau sagen von wem sie waren. - Es war das Radio das Sebastian angelassen hatte. Doch das wußte Alexandra nicht.

Gut, sie sind also noch hier. Dann kann ich ja jetzt frühstücken gehen, dachte sie und zog sich rasch an. Dann öffnete sie die Tür zum Flur und lief AJ direkt in die Arme.

"Hilfe, wohin denn so stürmisch? Schon Sehnsucht nach mir gehabt?" fragte AJ grinsend.

"Guten Morgen." sagte Alexandra nur und eilte zum Lift und ließ einen total verdatterterten AJ zurück.

Jetzt weiß der auch schon Bescheid, das kann ja heiter werden, dachte Alexandra verärgert als sie im Lift nach unten fuhr.
 

WENIG SPÄTER IM RESTAURANT...
 

Erleichtert betrat Alexandra den Speisesaal des Restaurants. Sie marschierte einige Meter durch den Raum und bog dann um eine Ecke. Der Anblick der sich ihr dann aber bot war zu viel für sie. Direkt vor ihr saßen Howie, Kevin, Sebastian und Nick und sahen ihr direkt ins Gesicht. Sofort mußte Sebastian grinsen. Auch Kevin konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Howie dagegen schaute sie nur kurz an und fuhr dann mit dem Essen fort.

Alexandra schluckte kurz, faßte sich aber ein Herz und steuerte auf einen nebenstehenden Tisch zu. Sie war auch schon fast angekommen, da hörte sie eine ihr wohlbekannte Stimme sagen: "Setz` dich doch zu uns. Hier sind doch noch jede Menge Plätze frei." Es war Nick.

Alexandra verdrehte die Augen und ging langsam auf die anderen zu. Am Tisch angekommen, setzte sie sich direkt neben Howie und bereute diese Entscheidung sofort wieder. Nach einigem Nachdenken sagte sie kleinlaut zu Howie: "Entschuldige bitte wegen vorhin. Ich konnte einfach nicht anders."

"Ist schon in Ordnung. Obwohl das ja nicht besonders nett war." flüsterte Howie zurück.

Sich ein Wenig besser fühlend, griff Alexandra nach einem Brötchen und legte es sich auf ihren Teller. Wortlos schnitt sie es auf und flüsterte Howie anschließend zu: "Gibst du mir mal bitte die Marmelade?"

Jetzt wurde Nick neugierig. "Was tuschelt ihr beiden denn da eigentlich die ganze Zeit?"

Ein diabolisches Grinsen huschte über Sebastians Gesicht und er sagte: "Also das ist so Nick, vorhin..." Aber weiter kam er nicht mehr. Kurz darauf verzog er sein Gesicht schmerzvoll und erntete einen totwünschenden Blick von Howie.

Den Schmerz unterdrückend, rieb sich Sebastian sein Schienbein, gegen das Howie gerade getreten hatte.

In diesem Moment stieß Brian zu der Gruppe und setzte sich neben Alexandra. Dann begrüßte er seine Tischnachbarin überschwenglich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

"Na du, du warst ja gestern total gut drauf."

Kaum hatte Brian das gesagt, zog Howie seine Hand, die die ganze Zeit neben der von Alexandra gelegen hatte, zurück und sah die beiden mißtrauisch an. Was hat das denn wieder zu bedeuten, fragte er sich anschließend. Hatte er irgend etwas nicht mitbekommen?

Alexandra versank noch mehr in ihrem Stuhl und dachte nur: 'Na klasse, jetzt ist die Katastrophe perfekt. Jetzt fehlt ja nur noch ein dummer Spruch von AJ.' Der ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Soeben war AJ an den Tisch herangetreten und hatte sich gesetzt. Immer noch etwas verdattert fragte er Alexandra:

"Was ist denn mit dir los? War der Abend gestern denn so schlimm? Dabei hat sich Howie doch richtig bemüht."

Sebastian, der bis jetzt mit seinem Schienbein beschäftigt war, brach bei diesen Worten in schallendes Gelächter aus und spuckte seinen Orangensaft beinahe über den ganzen Tisch.

Sofort stand Alexandra wortlos auf, warf ihm einen bösen Blick zu und verließ rennend das Restaurant.

"Mein Gott, mußte das denn jetzt sein? Das hättest du doch echt für dich behalten können." fauchte Kevin Sebastian, der neben ihm saß, an. Dann stand er auf und ging Alexandra nach.

Die anderen starrten Sebastian nur verwundert an und brachten keinen Ton heraus. Besonders Howies Blicke hätten töten können. Sie galten allerdings nicht Sebastian sondern seinem Bandkollegen AJ.
 

UNTERDESSEN IM ZIMMER VON ALEXANDRA...
 

Alexandra lag weinend auf dem Bett und hatte sich das Kissen über den Kopf gezogen. 'Wer kam bloß auf diese schwachsinnige Idee auf diese Reise zu gehen? Warum mußte ich ausgerechnet das Plaza buchen?' dachte sie immer und immer wieder.

Plötzlich klopfte es an der Tür.

"Hau bloß ab! Du bist der Letzte den ich jetzt sehen will! Du Fiesling!" schrie Alexandra die Tür an.

Kevin, der auf der anderen Seite der Tür stand, wunderte sich zwar etwas, trat dann aber trotzdem ein.

"Ich habe doch gesagt ich will dich nicht sehen!" fauchte Alexandra und warf eines der Kissen in Richtung Tür. Zu spät erkannte sie, daß es nicht Sebastian sondern Kevin war.

"Na nun aber!" sagte Kevin als er das Kissen fing und somit einer Lampe das Leben rettete. Dann legte er das Kissen zurück auf das Bett und setzte sich neben Alexandra.

'Oh mein Gott, ausgerechnet DER muß mich jetzt so sehen.' dachte diese nur und brach wieder in Tränen aus.

"Hey, deine Wimperntusche ist ja ganz verschmiert." sagte Kevin in dem für ihn bekannten, ruhigen Tonfall und reichte ihr ein Taschentuch. Alexandra reagierte aber nicht darauf.

"Hey komm her." sagte er dann und drehte sie langsam auf die Seite.

"Warum läßt du mich denn nicht einfach in Ruhe?" schluchzte Alexandra nur, jetzt schon weniger stark. "Du hast doch keine Ahnung was wirklich passiert ist!"

"Dann erzähl es mir doch mal." erwiederte Kevin ruhig und begann damit ihr die Wimperntusche von den Wangen zu wischen.

"Na gut." sagte Alexandra leise, nahm Kevin das Taschentuch ab und sah ihm in die Augen.
 
"Also..." bagann Alexandra und erzählte Kevin dann die ganze Geschichte. Davon, wie schön der Abend gewesen war, wieviel Spaß sie mit den anderen gehabt hatte und wie sympatisch sie Howie fand. Und davon, daß sie noch lange mit Howie geredet und wohl auch ein Bißchen viel getrunken hatte. Dann war es einfach zu spät gewesen und er hatte bei ihr auf der Couch übernachtet.

"... Naja, und deswegen sind wir heute eben gemeinsam aufgewacht. Jetzt kennst du die Geschichte." Erleichtert atmete Alexandra auf. "So, jetzt ist es raus."

"Hmmm ich verstehe. Aber du must zugeben, etwas zweideutig war die Situation schon." grinste Kevin.

"Du hast ja recht. Aber es ist ja nichts gewesen. Und am meißten ärgert mich Basti und das der Blödmann ständig lachen muss. Und wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich will ins Bad." Und damit verschwand sie in ihrem Badezimmer. Sie ließ die Tür aber offen, so daß sie sich noch mit Kevin unterhalten konnte.

"Kommst du dann wieder mit ´runter?" fragte Kevin nach einer Weile.

"Nein. Ich muß mich jetzt abreagieren."

"Aha. Und wie wenn ich fragen darf?"

"Mit Shopping. Dabei entspanne ich immer total."

"Na wenn du meinst." sagte Kevin und verabschiedete sich anschließend.
 

IM RESTAURANT...
 

Während Kevin mit Alexandra geredet hatte, hatten Howie und Sebastian die anderen über die Lage der Dinge aufgeklärt und somit die Situation entschärft.

Als Kevin wieder zu den anderen an den Tisch kam, fragte ihn Sebastian sofort: "Was hast du denn so lange da oben gemacht? Geht es Alex wieder besser?"

"Ja ja. Alles wieder in Ordnung. Sie ist shoppen gegangen. Allerdings scheint sie dir ja immer noch böse zu sein."

"Mir? Hmm, ich scheine es wohl doch etwas übertrieben zu haben, wie?"

"ETWAS?!?" meinte Nick daraufhin. "Das wird wohl ein teurer Blumenstrauß werden."

"Meinst du?" fragte Sebastian kleinlaut.

"Aber mindestens ein Blumenstrauß." fügte Brian hinzu.

Dann beendeten die sechs jungen Männer das Frühstück, und jeder ging seiner Wege. Vorher verabredeten sie sich aber noch zum gemeinsamen Abendessen. Diesmal aber nicht auf einem der Zimmer, sondern im Restaurant.
 

GEGEN NACHMITTAG IN EINER BOUTIQUE IRGENDWO IN MANHATTAN...
 

"Was machst du denn hier?" fragte Alexandra AJ der gerade einige Hüte begutachtete.

"Hi. Hast du dich wieder beruhigt?"

"Geht schon wieder. Basti hat natürlich wieder geplaudert, stimmst`s?"

"In gewisser Weise schon. Aber Howie konnte auch nicht an sich halten. Und entschuldige mein dummes Kommentar heute morgen. Aber ich hatte echt keine Ahnung."

"Ist ja schon gut. Du konntest es ja nicht wissen. - Was suchst du denn eigentlich? Kann ich dir irgendwie helfen?" fragte Alexandra mit glänzenden Augen.

"Ich bräuchte mal wieder ein neues Baseball- Cap. Wegen den Fans, du weißt schon." AJ verdrehte die Augen und zog eine Grimasse.

Alexandra mußte lachen. Dann durchstöberten die beiden noch einige Zeit die Hutabteilung und gaben sich gegenseitig Styling- Tips.
 

AM ABEND IM RESTAURANT...
 

Alle saßen bereits am Tisch und warteten schon ungeduldig, daß auch AJ und Alexandra zurückkamen. Nach etwa zehn Minuten war es dann auch soweit, und man konnte mit dem Essen beginnen...
 

In den nächsten Tagen unternahmen die jungen Leute nicht mehr ganz so viel miteinander, da die Backstreet Boys einige geschäftliche Dinge zu erledigen hatten. Deshalb sahen sich Sebastian und Alexandra die Stadt an und machten einige Ausflüge. Ab und zu war auch einmal einer der Jungs dabei, je nachdem wer gerade keine Termine hatte.

Jeden Morgen und jeden Abend jedoch, aßen sie gemeinsam und kamen sich somit immer näher. Besonders Alexandra und Howie fühlten sich voneinander angezogen und wurden schließlich ein Paar.
Zwischen Sebastian und Kevin hatte sich eine Art Versteckspiel entwickelt. Mal hatten die anderen den Eindruck die beiden hätten etwas miteinander, und dann wieder nicht.

Mittlerweile hatte man das Wohnzimmer der Suite in ein Eßzimmer umgewandelt und es war somit zum Treffpunkt der Gruppe geworden. Alle hatten die Schlüssel untereinander ausgetauscht und somit war jeder in jedem Zimmer zu Hause. Nur das Zimmer von Alexandra war eine Ausnahme, da Howie ebenfalls dort eingezogen war.
 

EINIGE TAGE SPÄTER...
 

Die Gruppe saß wieder einmal beim Frühstück, als Brian plötzlich von seiner Zeitung aufsah und meinte:

"Das gibt`s doch nicht. Die können es einfach nicht lassen! Früher oder später mußte das ja passieren."

Kevin sah auf und fragte dann: "Was ist denn? Was mußte passieren?"

"Na das hier!" Brian deutete auf die Zeitung und las dann laut vor was dort stand.

"Millionen Teenies trauern - Howie hat eine Freundin"

"Bitte wie? Zeig mal her." sagte Howie darauf und begutachtete die Zeitschrift.

Kevin rieb sich nur den Kopf und meinte dann: "Na toll, ich sehe es schon kommen, morgen zitiert mich unser Management zu sich und ich darf mir wieder einmal eine Standpauke anhören."

"Ja, wir hätten echt vorsichtiger sein sollen. Das tut mir echt leid, daß ihr wegen mir jetzt Probleme habt." sagte Alexandra nachdenklich.

"Naja, wir sind das ja schon gewohnt." fügte Nick hinzu. "Aber ärgerlich ist so etwas schon."

Just in diesem Moment klingelte eines der Telefone. Sebastian nahm den Höhrer ab. Es war die Hotelrezeption mit einem Gespräch für Kevin.

"Da hast du deinen Anruf Kevin." sagte Sebastian und reichte ihm den Höhrer. "Euer PR- Chef will dich sprechen."

"Ich hab`s ja geahnt." stöhnte Kevin nur und nahm das Gespräch entgegen.

Nach zehn Minuten war das Gespräch beendet und Kevin hatte einen netten Termin mit dem Management der Boygroup. Er sollte noch am selben Tag vorbeikommen und die Sache erklären.
Also trennten sich die Wege der mittlerweile guten Freunde wieder einmal und Sebastian und Alexandra waren allein. Die beiden beschlossen diesen Tag jeder für sich zu verbringen.

Alexandra entschied sich für einen Besuch des hoteleigenen Beauty- Centers und danach ein gutes Buch zu lesen.

Sebastian betrieb endlich wieder einmal ein wenig Körkerkult. Er ging erst im Central Park joggen, verbrachte dann einige Stunden im Hotelpool und anschließend wand er sich der Körperpflege zu.
 

GEGEN ABEND...
 

Alexandra lag mit bauchreiem T- Shirt und Jeans auf ihrem Bett und schmökerte in einem Roman, den sie in dem Buchladen um die Ecke gekauft hatte.

"Mein Gott, bin ich fertig. Die stellen sich vielleicht an." stöhnte Howie als er zur Tür herein kam.

"War es wirklich so schlimm? Das tut mir leid." sagte Alexandra und begrüßte ihren Freund mit einem leidenschaftlichen Kuss.

"Jetzt geht es mir schon besser." grinste Howie. "Es könnte mir aber noch besser gehen..."

"Ach ja? Und wie das?" fragte Alexandra und grinste schelmisch.

"Naja, ich könnte es dir zeigen."

Alexandra kicherte und setzte sich wieder auf ihr Bett. "Na dann mach mal..."

Das ließ sich Howie natürlich nicht zweimal sagen. Er ging auf Alexandra zu und küsste sie zärtlich. Nach einigen Minuten knabberte er zärtlich an ihrem Ohrläppchen und küsste dann hingebungsvoll ihren Nacken. Alexandra wandt sich vor Erregung und stöhnte leise.

Alexandra genoss es und ließ sich in die weichen Kissen sinken. Dann begannen die beiden, sich immer wieder küssend, langsam damit sich gegenseitig auszuziehen...
 

NEBENAN IM ZIMMER VON SEBASTIAN...
 

Sebastian hatte sich gerade frisch geduscht und eingecremt, als Kevin zur Tür hereinkam. Auch er trug nichts weiter als ein Handtuch das er sich um die Hüften gebunden hatte.

"Äem kann ich mir mal bei dir Duschgel leihen? Ich meine ich würde ja zu Brian gehen, aber der ist gerade nicht da."

"Sicher. Kein Problem. Moment, ich hole es mal eben." erwiederte Sebastian und verschwand für einen kurzen Augenblick im Badezimmer.

Während Kevin wartete, saß er auf dem Bett und beobachtete das Feuer das im Kamin des Zimmers brannte. Als Sebastian mit dem Shampoo zurückkahm und es Kevin reichen wollte, rutschte es ihm aus der Hand und fiel auf den Boden. Sofort bückten sich beide danach und ihre Blicke trafen sich wieder einmal. Doch diesmal konnten die beiden nicht an sich halten.
Ihre Lippen bewegten sich unweigerlich, wie von einer fremden Macht getrieben, aufeinander zu und die beiden verloren sich in einem langen und leidenschaftlichen Zungenkuss. Ohne den Kuss zu lösen, richteten die beiden sich auf und Sebastian drückte Kevin zärtlich, aber bestimmt auf das Bett.

Nach einigen Minuten wanderten Sebastians Küsse über den Nacken und Kevins muskulösen Oberkörper immer weiter nach unten. Seine Zunge spielte ein Weile mit den durchtrainierten Bauchmuskeln von Kevin, was dem einen wohligen Schauer nach dem anderen über den Rücken laufen ließ.
Nachdem er sich mit seiner Zunge einige Zeit an Kevins Bauchnabel gütlich getan hatte, wanderte Sebastians Kopf noch tiefer und er öffnete, Kevin in die Augen sehend, langsam das Handtuch...
 

NACH EINER LANGEN & LEIDENSCHAFTLICHEN NACHT...
 

Diesmal war es Alexandra die als erste erwachte. Als sie ihre Augen aufschlug, sah sie Howie der neben ihr lag und noch tief und fest schlief. Langsam beugte sie sich zu ihm hinüber und küsste ihn zärtlich auf die Wange. Als Howie daraufhin nicht reagierte, küsste sie ihn auf den Mund. Langsam wachte Howie auf und erwiederte den Kuss dann. Die beiden wälzten sich noch einige Minuten in den Kissen, und stiegen dann gemeinsam in den Whirlpool.
Nach einem langen, entspannenden Bad zogen die beiden sich an und setzten sich dann an den bereits gedeckten Frühstückstisch im Wohnzimmer.
 

IM NACHBARZIMMER...
 

Kevin war aufgewacht und sah Sebastian lange an. Nach einer Weile strich er ihm eine seiner langen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Das weckte Sebastian auf. Er schlug seine dunklen, türkisfarbenen Augen auf und lächelte Kevin an.

"Morgen."

"Morgen, hast du gut geschlafen?" fragte Kevin und küsste Sebastian zärtlich auf den Mund.

"Na mit so einer Gesellschaft. Und nach so einer Nacht soll man wohl gut schlafen." grinste Sebastian und küsste zurück.

Dann gingen die beiden gemeinsam unter die Dusche. Als sie damit fertig waren, bemerkte Kevin das er nichts zum Anziehen dabei hatte.

"Kein Problem, du kannst was von mir haben." sagte Sebastian und ging an seinen Schrank. Er holte eine Boxershorts heraus und reichte sie Kevin. Dann zog er sich ebenfalls einen Slip an und schob Kevin küssend zur Tür. Als er eine Weile mit dem Rücken an die Tür gelehnt gestanden hatte, öffnete Kevin sie und trat langsam heraus.
 

IM WOHNZIMMER...
 

Alexandra saß auf dem Schoß von Howie und fütterte ihn liebevoll mit einem Croissant. Sie hielt ihm gerade wieder einen Happen zum Abbeißen hin, doch Howie saß nur mit offenem Mund und großen Augen da. Er konnte nicht glauben was er sah.

Langsam kam Kevin, nur in Boxershorts, rückwärts aus Sebastians Zimmer. Eng umschlungen mit eben genau diesem. Die beiden schienen ihn und Alexandra gar nicht zu bemerken.

"Howie, was ist denn los?" fragte Alexandra nach einer Weile. Doch Howie antwortete nicht. "Was ist denn Herrgott?" Dann drehte sie sich in die Richtung in die Howie blickte und fiel fast von seinem Schoß.

"Basti!" platzte es aus den beiden heraus und dann fügte Howie hinzu: "Äem, Kevin, was macht ihr denn da?"

Erst jetzt bemerkten Sebastian und Kevin das sie nicht allein im Raum waren und lösten den Kuss sofort.

"Äähh ja..." stotterte Kevin.

"Ja ja Kevin, ich weiß schon. Es war schon spät und du hast bei ihm auf der Couch übernachtet." grinste Howie.

"Also um ehrlich zu sein..." begann Sebastian.

"... Habe ich bei ihm im Bett geschlafen." fügte Kevin hinzu. "Und das sogar sehr gerne, wenn ich das mal so sagen darf." Er grinste Sebastian an.

Das war zu viel für Howie. "Oh Gott, jetzt brauche ich einen Drink. Das halte ich ja im Kopf nicht aus. Kevin! Du! Meine ganze Weltanschauung bricht zusammen..."

"Ja genau Kevin, wie kommt`s?" fragte Alexandra in ihrer bekannt kecken Art und Weise.

"Tja, ich bin einfach unwiederstehlich." grinste Sebastian, trat hinter Kevin, schlang seine Arme um dessen Taille und legte sein Kinn auf Kevins breiter Schulter ab.

"Ja, sowieso." sagte Alexandra und grinste. "Du bist sowieso der Schönste!"

"Sag ich ja." entgegnete Sebastian und küsste den Nacken von Kevin.

"Und was ist mit mir?" fragte Howie. "Ich dachte zwischen euch beiden ist nichts."

"Wie du siehst nicht." grinste Kevin, drehte seinen Kopf nach hinten und gab Sebastian einen weiteren Zungenkuss.

Als Howie und Alexandra das sahen blieben ihnen die Münder offen stehen. Sie konnten es immer noch nicht fassen.

"So, und jetzt habe ich Hunger." sagte Kevin und machte Anstalten sich hinzusetzen.

"Okay, ich bin gleich wieder da." sagte Sebastian und verschwand in seinem Zimmer um seinen Bademantel zu holen.

'Verdammt!' dachte Alexandra. 'Das darf doch nicht wahr sein, nun wohne ich schon 3 ½ Jahre mit dem Kerl zusammen und habe ihn noch immer nicht mit freiem Oberkörper gesehen. Warum muß der Kerl so prüde sein? Dabei hat er es doch gar nicht nötig.'

Während des Frühstücks unterhielt man sich über dies und das und die Tatsache, daß Kevin herausgefunden hatte, daß er schwul war. Außerdem waren sich alle einig, das diese Sache absolut geheimgehalten werden mußte. Denn wenn diese Neuigkeit herauskommen sollte, wäre die Karriere von Kevin, wenn nicht der gesamten Band gefährdet. Diesmal mußten alle also wesentlich besser aufpassen. Küssen war für Kevin und Sebastian also strengstens verboten - zumindest in der Öffentlichkeit. Auch wenn es ihnen schwerfiel.
 

EINIGE TAGE SPÄTER, GEGEN ABEND...
 

Heute hatte die Gruppe beschlossen einmal Essen zu gehen und deshalb hatten sich alle zurechtgemacht und warteten nun nur noch auf Alexandra, die noch immer im Bad beschäftigt war.

Sebastian lag in Kevins Armen auf dem Sofa und sah mit ihm fern, Nick saß über einige Zeichnungen gebeugt am Eßtisch, Brian telefonierte mit seiner Mutter und Howie und AJ waren mit dem Terminplan der Boygroup beschäftigt, als plötzlich Alexandras Handy klingelte.

"Gehst du mal bitte dran Howie!" rief Alexandra aus ihrem Badezimmer.

"Okay." erwiederte der und nahm das Gespräch entgegen. "Hallo."

"Hallo, hier ist Andreas. Kann ich bitte mal Alexandra sprechen?" meldete sich eine Männerstimme am anderen Ende der Leitung.

"Die ist gerade im Bad. Worum geht es denn?" fragte Howie etwas verwundert.

"Naja, wir haben uns auf der Hinreise kennengelernt, wie du eigentlich wissen müßtest. Sie hat gesagt ich solle mich mal melden. Und das tue ich nun." antortete Andreas, der dachte mit Sebastian zu sprechen.

Jetzt wurde Howie langsam mißtrauisch.

"Wer ist es denn?" fragte Alexandra als sie neben ihn trat und sich einen Ohrring ansteckte.

"Ein gewisser Andreas."

"Ahh auf den habe ich schon gewartet." meinte Alexandra und nahm Howie den Hörer aus der Hand. "Danke sehr." Dann gab sie ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und verschwand in ihrem Zimmer.

Das gab Howie zu denken. Er setzte sich zu Kevin und Sebastian an den Couchtisch und fragte: "Hast du eine Ahnung wer Andreas ist?"

"Andreas? Andreas, Andreas? Ach ja, das war der Steward mit dem wir hergeflogen sind und mit dem Alex so geflirtet hat. Warum?"

"Ach nur so." antwortete Howie und stand wieder auf.

Sebastian zuckte nur kurz mit den Schultern und kuschelte sich dann wieder an Kevin. Mittlerweile hatte Alexandra ihr Gespräch beendet und sagte dann: "So, von mir aus können wir gehen."

"Nein, können wir nicht." sagte Howie und schob Alexandra in ihr Zimmer zurück und schloß die Tür hinter sich.

Nick sah den beiden nach und meinte dann: "Na das kann ja heiter werden. Jetzt können wir uns das Essen in die Haare schmieren."

"Ja, wenn Howie erst einmal eifersüchtig ist - das kann dauern." fügte AJ hinzu.
 

BEI ALEXANDRA & HOWIE IM ZIMMER...
 

"Wer ist Andreas?" fragte Howie als er Alexandra auf das Bett schubste. Er sah sie nicht gerade freundlich an.

"Was hast du denn auf einmal? Darf ich jetzt noch nicht einmal mehr mit anderen Männern reden? Vermutlich schmeißt du Sebastian nachher auch raus, wie?" antwortete Alexandra kratzbürstig.

"Ach komm, hör auf. Das ist ja nun etwas ganz anderes." meinte Howie und verschränkte die Arme vor seiner Brust. "Wie ich gehört habe scheinst du mit diesem Andreas ja nicht nur mal so geredet zu haben. Was wollte er denn von dir?"

Alexandra kam sich vor wie in einem Verhör. "Das geht dich überhaupt nichts an."

"Ich finde schon das mich das etwas angeht." meinte Howie verächtlich.

"Nur weil ich mit dir geschlafen habe, hast du noch lange nicht das Recht mich zu kontrollieren." erwiederte Alexandra, jetzt schon etwas lauter. "Lass mich doch in Ruhe. Ich habe jetzt keine Lust auf diese Diskussion!"

"Gut! Dann lasse ich dich ab jetzt eben in Ruhe!" eriwederte Howie barsch. "Das hätte ich vielleicht schon viel früher tun sollen."

"Toll! Dann geh doch! Da ist die Tür!" schrie Alexandra und deutete zur Schiebetür.
 

WÄHRENDDESSEN IM WOHNZIMMER...
 

Mittlerweile war es unvermeidlich geworden, daß Nick, AJ, Brian, Kevin und Sebastian die Diskussion von Alexandra und Howie mitanhören mußten.

"Was geht den da ab?" fragte AJ etwas verwundert.

Nick und Brian zuckten nur mit den Schultern. Auch AJ und Kevin hatten keine Ahnung worum es bei den beiden ging. Sebastian schwahnte allerdings Übles.
 

IM ZIMMER DER BEIDEN STREITHÄHNE...
 

"Fein!" schrie Howie und setzte sich in Bewegung.

"Fein!" schrie auch Alexandra und stand auf.

Howie riß die Tür zum Wohnzimmer auf, stürmte hinaus und knallte die Tür dann hinter sich zu. Das ließ Alexandra nicht auf sich beruhen. Sie riß die Tür wieder auf und schrie ihm hinterher: "Das ist immer noch mein Zimmer, NOCH knalle ich hier die Türen!" Und damit tat sie eben genau das.

"Was ist denn mit euch los?" fragte Nick verdattert. "Das mit dem Essen wird wohl nichts mehr, wie?"

"Gut erkannt! Mir ist der Appetit vergangen." zischte Howie und verschwand auf dem Flur. Nach ein paar Sekunden konnte man eine weitere Tür knallen hören.

Jetzt herrschte absolute Stille im Zimmer. Keiner wußte so recht was er sagen sollte. Nur Nick meinte trotzig: "Na gut, dann lasse ich mir eben etwas von McDonald`s kommen."

Kevin verdrehte daraufhin die Augen und meinte dann: "Na ganz toll Nick. Wenn du sonst keine Probleme hast."

"Ach laß mich doch in Ruhe du Schwuchtel!" antwortete Nick und verließ ebenfalls den Raum.

Das traf Kevin hart und er schluckte mehrere Male. Dann stand er wortlos auf und ging in Sebastians Zimmer. Nun wurde Brian ebenfalls wütend. "Was bildet sich dieser Teenager eigentlich ein? Den knöpfe ich mir vor." Und damit eilte er Nick nach.

"Naja, und ich sollte mich vielleicht mal um Howie kümmern." meinte AJ. "Kommst du hier allein zurecht?" Er sah Sebastian an, der irgendwie hilflos in dem großen Zimmer stand.

"Ja geh` nur. Ich denke ich werde mal nach Kevin sehen." antwortete Sebastian und ging auf die andere Schiebetür zu. Doch dort kam er nicht an. Die andere Tür wurde aufgerissen und er hörte Alexandra wütend sagen: "Basti! Hierher, sofort!"

Er verdrehte die Augen und seufzte. Dann drehte er sich um und trottete langsam in Alexandras Zimmer.
Als er das Zimmer betrat, fand er eine vor Wut kochende Alexandra vor, die damit beschäftigt war Kleidungsstücke in einen Koffer zu stopfen.

"Was hast du Howie über mich und Andreas erzählt?" fragte sie ihn barsch.

"Nichts. Nur das wir mit ihm hergekommen sind und das du mit ihm geflirtet hast."

"Ohh du Vollidiot! Du weißt doch das Howie eifersüchtig ist."

"Woher denn? Ich dachte er wüßte das von Andreas."

"Ja wenn du schon denkst!"

"Entschuldige bitte das ich keine Geheimnisse vor meinen Partnern habe."

"So lange kenne ich Howie ja nun auch noch nicht, daß ich ihm gleich meine ganze Lebensgeschichte erzähle." meinte Alexandra und stapfte ins Badezimmer.

"Sag mal, was machst du da eigentlich?"

"Na wonach sieht es denn aus?" fragte Alexandra schnippisch aus dem Badezimmer.

"Ich würde sagen wie Kofferpacken. Aber unser Schiff kommt doch erst in vier Tagen."

"Ich ziehe aus. Und wenn du dich nicht so sehr um dein Aussehen kümmern würdest, dann hättest du das schon längst bemerkt mein Lieber." Und damit warf sie ihr Beauty- Case auf das Bett.

"Was kann ich denn dafür das ich Wert darauf lege wie ich aussehe? Und bis jetzt hat dich mein Aussehen ja auch noch nicht gestört, oder?"

"Ääh..."

"Ach hör doch auf! Meinst du denn ich bemerke deine Blicke nicht? Für wie blöd hälst du mich eigentlich?"

Gerade wollte Alexandra zu einer Antwort ansetzen, da unterbrach sie Sebastian auch schon wieder.

"Schluck es runter! Da sagt man einmal die Wahrheit und dann... FRAUEN!"

"Du hast doch überhaupt keine Ahnung."

"Das ist auch ganz gut so. Die will ich auch gar nicht haben."

"Ach komm sei still."

Sebastian stand eine Weile still da, seine Augen füllten sich langsam mit Tränen und er sagte: "Dann hau doch ab! Immer wenn es schwierig wird, dann machst du ja sowieso die Fliege. Laßt mich doch alle in Ruhe!" Und damit brach er in Tränen aus und lief weinend in sein Zimmer.

"Aber immerhin bin ich keine Heulsuse!" rief Alexandra ihm nach und ärgerte sich sofort diese Worte ausgesprochen zu haben.
 

IM ZIMMER VON HOWIE...
 

Unterdessen hatte sich Howie mit AJ unterhalten und eingesehen, daß er wohl doch etwas überreagiert hatte. Er bereute den Streit mit Alexandra auch schon wieder und wollte mit ihr über die Sache reden.
Als er jedoch in Alexandras Zimmer kam, fand er nur ein absolut leeres Zimmer vor. Er nahm ein auf dem Boden liegendes Kleidungsstück auf, betrachtete es und sah dann lange aus dem Fenster und dachte über sich und Alexandra nach.
 

BEI SEBASTIAN UND KEVIN...
 

Als Sebastian weinend in sein Zimmer gelaufen kam, lag Kevin auf dem Bett und starrte die Decke an. Sebastian warf sich ebenfalls auf das Bett und vergrub sein Gesicht in den Kissen.

"Hey, was ist denn? Warum weinst du denn?" fragte Kevin auf seine väterliche Art und Weise und hob Sebastians Kopf an. Er sah ihm in die verheulten Augen und küsste ihm die Tränen von den Wangen. Dann tröstete er seinen Freund und die beiden schliefen gemeinsam ein.
 

IN DER LOBBY...
 

Während die anderen oben geblieben waren, hatte sich Brian seinen besten Freund Nick vorgeknöpft. Die beiden hatten sich sehr angeregt über Kevin und Sebastian unterhalten. Auch Nick tat die Äußerung leid und er meinte, er habe es ja auch nicht so gemeint. Anschließend gingen die zwei dann zu Mc Donald`s essen. Auf dem Weg dorthin sahen sie wie Alexandra mit einem Koffer unter dem Arm ein Taxi bestieg und davonfuhr.

Als sie wieder zurückkahmen, beschlossen sie ebenfalls, wie alle anderen, schlafen zu gehen.
 

IRGENDWO VOR EINEM HAUS IN QUEENS...

Das Taxi hielt an und Alexandra stieg aus. Dann bezahlte sie den Fahrer und nahm ihren Koffer aus dem Kofferraum. Kaum hatte sie die Klappe zugeschlagen, da fuhr der Wagen auch schon davon.
Nun stand Alexandra da, allein mitten in einer nicht gerade anheimelnden Gegend, mitten in New York City. Irgendwie sehnte sie sich nun doch danach, neben Howie in dem warmen Bett zu liegen und sich an ihn zu schmiegen. Aber dann übermannte sie der Stolz und sie ging auf ein rot- verklinkertes Mehrfamilienhaus zu.
Sie stieg einige Treppen hinauf und stellte ihren Koffer neben sich ab. Dann las sie die Aufschriften neben den Klingelknöpfen. Sie suchte nach Andreas` Klingel. Nach kurzem Suchen hatte sie ihn gefunden. Sie drückte auf den Knopf.

Alexandra hatte vom Taxi aus Andreas angerufen und ihm erzählt das sie sich mit Howie und Sebastian gestritten hatte. Dann fragte sie ihn, ob sie vorbeikommen könne. Andreas hatte natürlich sofort zugesagt. Und nun war sie eben hier. Sie stand vor Andreas` Haustür.

[Wer ist da?] kam es aus der Sprechanlage.

"Ich bin`s, Alexandra." sagte Alexandra etwas kleinlaut.

[Moment, ich komme.] sagte die Stimme wieder und dann war ein Knacken zu hören. Danach wieder Stille. Nur der Straßenlärm der Stadt die niemals schlief war zu hören.

Wenige Minuten später schloß jemand die Haustür von innen auf und öffnete sie. Es war Andreas. Er war bereits in seinen Pyjama geschlüpft und hatte sich jetzt einen Morgenmantel übergezogen.

"Hallo." sagte Alexandra nur und versuchte sich ein Lächeln abzuringen. Es klappte aber nicht so recht.

"Hallo, komm ´rein. Es ist nicht besonders warm draußen." sagte Andreas und nahm Alexandras Koffer. Dann verschwanden die beiden im Hausflur.
 
 

Fortsetzung folgt...
 

[Tja, ist jetzt die Beziehung zwischen Alexandra und Howie beendet? Wie wird Kevin auf Nick reagieren? Wenn du wissen willst, wie die Antwrten auf diese Fragen lauten, dann heißt es geduldig auf den nächsten Teil warten.
Kommentare, Vorschläge und Post an Alexandra oder mich, Sebastian, natürlich wie immer an die Adresse Filoen@aol.com.]