Meine Nacht mit Brian

"Sie sind doch der Jüngste von uns hier, Henning. Da müßte Ihnen das doch Spaß machen, diese moderne Pop-Musik und so ... Und außerdem sprechen sie fließend Englisch."

Väterlich lächelte mein fast schon greiser Professor mich an und strahlte, als ob er mir gerade meinen größten Herzenswunsch erfüllt hätte. Dabei hatte ich nun wirklich keine Lust mir ein Konzert der Backstreet Boys anzuschauen. OK, das Interview danach konnte ja ganz lustig werden, immerhin ging es darum die andere, die sozialwissenschaftliche Seite des Phänomens Boygroups zu ergründen. Aber trotzdem, diese "moderne Pop-Musik", die diese fünf Jungs aus Florida da auf Parkett brachten, war nun wirklich nicht mein Ding und eigentlich halte ich sowieso alle Boygroups für unfähig. Auf der anderen Seite weiß ich aus meinem bisherigen Studium, daß nichts so schnell getroffen wird, wie Vorurteile und gab mir und den Jungs eine Chance.

Die Plattenfirma, die unserem Institut diesen Interviewtermin vermittelte, hatte uns freundlicherweise noch einige Exemplare des neuen Albums auf CD mitgeliefert und schicksalsergeben legte ich diese CD in den CD-Wechsler meines Autos, wagte jedoch nicht, den Player einzuschalten, bevor ich den Campusparkplatz verlassen hatte. Am Ende würde mich jemand erkennen und mein ganzer Ruf als Grufti wäre dahin. Am Lenkrad klebte noch das Post-It von heute morgen: "Kati abholen".

Kati ist die kleine Tochter meines Vermieters, mit der mich aus einem gemeinsamen Heimweg nicht viel verbindet. Zweimal die Woche geht sie abends ins Ballett und da sie zu faul ist, mit der Bahn heimzufahren, muß ich sie halt mitnehmen. Sie erkannte sofort die Musik, kaum das sie im Auto saß, drehte den Knopf am Radio ganz nach rechts und begann aus vollem Halse mitzusingen. Und ich überlegte, ob ich mir das Interview vieleicht sparen könnte, wenn ich sie ausquetschen würde.

Natürlich war sie Feuer und Flamme und total begeistert. Ihr großer "Freund" würde Brian Litrell treffen, obwohl Nick ja <viel süßer sei>. Soviel zum Phänomen Boygroups.

Schon zwei Tage später stapelten sich in meiner Zimmerflucht kleine Teddy-Bären, Briefe und anderer sinnloser Kram, den ich unbedingt diesen "Süßen Jungs" mitnehmen sollte. Kati hatte es natürlich weitererzählt und war von ihren Freundinnen mit reichlich "Material" versorgt worden. Na gut, wenn sie meinen. Ich stapelte den ganzen Kram im Kofferraum meines Wagens, packte die notwendigen Papiere und ganz wichtig, den <Backstage Pass> ein, der mir alle notwendigen Türen öffnen sollte. Die Plattenfirma hatte toll mitgespielt und dem Management klar gemacht, daß ich das Konzert aus jeder Perspektive miterleben solle. Vom Soundcheck, dem Betrieb hinter der Bühne, natürlich das Konzert aus der VIP-Lounge, was ich wollte. Noch heute frage ich mich, wie unsere graue Eminenz, der Professor, das eingefädelt hatte.

Es waren einige Stunden Fahrt in der prallen Sommerhitze nach Frankfurt und ich erschien reichlich verschwitzt und klebrig vor dem Hotel, wo ich eine PR-Dame treffen sollte, die mir alle Türen öffnen würde. Zuerst öffnete sie mir –sozusagen- die Tür zu einem ziemlich luxuriösen Quartier, daß für die folgende Nacht mein Eigen sein sollte. Es befand sich auf dem selben Flur, jedoch durch einen Bodyguard von den Zimmern der Jungs getrennt.

"Das Management meint, sie sollten hautnah miterleben, daß dieses Geschäft harte Arbeit ist. Für die Crew und für die Jungs.", erklärte die PR Dame die Spendierhosen der Plattenfirma. Nun, mir sollte es recht sein. Ich wollte schnell unter die Dusche und mich umziehen und vor allem, den großen Plastiksack mit den Geschenken und Briefen loswerden. Die PR-Tante war unglaublich freundlich, drehte mir fast den Waserhahn der Dusche auf und verschwand mit dem Sack.

Wenig später in der Halle. Ich konnte die Reste des Soundchecks hören, sah die Jungs noch in lockeren Klamotten auf der Bühne herumalbern, bevor sie in den Katakomben der Arena verschwanden. Dann begann ich ein Gespräch mit dem Herren der Merchandisingabteilung und informierte mich über die ökonomische Seite des Geschäfts mit den ersten Sehnsüchten weiblicher Teenager. Was glaubt ihr wohl, was sich am besten verkauft? Na klar, Bettwäsche. So können die Teenies jeden Abend mit ihren Lieblingen ins Bett gehen.

Ich hatte noch einige Termine, durfte ein Abendessen vom Teambuffet zu mir nehmen und wurde schließlich in die VIP-Lounge geschoben, um mir von dort das Konzert anzusehen. Naja, um es gleich zu sagen, es hat mir wirklich gefallen. Nicht die Musik, obwohl irgendwie auch, nein, ich meine die Stimmung, diese merkwürdige, dramatische, schöne, festliche, ein bißchen schwermütige Stimmung, die von den weiblichen Fans in den ersten Reihen in die VIP-Lunge schwappte. Sie erlebten Ihre Idole hautnah, wohlwissend, daß sie ihnen nie näher kommen würden, obwohl sie es so sehr wollten. Und ich muß ganz erhlich sagen, ich fühlte mich ein wenig erhaben. Erstens bedeuteten mir die Jungs überhaupt nichts und zweitens würde ich nachher zumindest einem von ihnen sehr nahe kommen.

Tja und die Jungs. OK, ich fahre auf Jungs ab, mehr als auf Mädchen. Ich habe meine Erfahrungen gemacht, lebte mehr oder weniger geoutet, d.h. die Leute, die mir wichtig sind, wissen von meinen Vorlieben, aber ich binde es nicht jedem auf die Nase. Naja und diese Jungs, da in ihren Kostümen auf der Bühne, tanzend, singend, lächelnd, fast strahlend waren schon ganz lecker. Es umgab sie ein Nimbus, der mehr war, als der bloße Ruhm von Weltstars. Ich muß sagen, das hat mich schon beeindruckt und irgendwie glaubte ich in diesem Moment dem Phänomen Boygroups sehr nahe zu sein. Leider konnte ich es nicht in Worte fassen.

Die Show war zu Ende. Die Jungs hatten ihre Zugaben zum besten gegeben, sich artig bei ihren Fans bedankt und waren verschwunden. Überall sah man in der Halle kreischende, heulende Teenager und ich hatte schon meine Kamera auf sie gerichtet, als plötzlich wieder diese PR-Tante neben mir stand und mich mit sich zog. "Fotografieren sie das doch nicht. Sie können jetzt die ganze Band kennenlernen."

Sie klemmte wieder den Backstage-Pass an den Aufschlag meines Sakkos und lotste mich an mehreren Ordnern vorbei in den Hintergrund der Bühne. Und da waren sie. Noch verschwitzt, in ihren Bühnenklamotten saßen sie da einfach auf einer Bank im Hintergrund und alberten herum. Ganz artig sagten sie "Hello, glad to see you", "I hope, you’d enjoy the show" und so Sachen. Sehr smart, sehr professionell. Nur Brian grinste mich ein wenig schief an: "So, you‘re the doctor?"

"Not a doctor, a scientist", antwortet ich.

"Brian ist ein wenig erschöpft. Sie werden ihn nachher für ein längeres Gespräch treffen." Die Begegnung schien nicht so zu verlaufen, wie die PR-Tante sich das vorgestellt hatte und zog mich weiter. Wenn die Dame sich nachher auch so verhielt, könnte ich mein Interview wahrscheinlich vergessen. Naja, abwarten. Ich war überhaupt ein Wunder an Geduld.

Zurück im Hotel. Die Dame hatte mich in der "Bar in the sky" geparkt, einer Hotelbar fast 180 Meter über dem Erdgeschoß mit einem gigantischen Ausblick über Frankfurt. Sie textete mich mit belanglosen Fakten über die aktuelle Backstreet-Boys Tour voll, die vielleicht den Reporter von der Hurra interessiert hätten, aber der durfte nicht mit in die Bar. Überhaupt waren wir hier alleine. Nur ein diskreter Barmann stand hinter dem Tresen, die PR-Tante und ich.

"Brian wollte sie in einem persönlichen Rahmen treffen", erzählte mir die Dame ehrfurchtsvoll. "Eigentlich haben wir für Pressegespräche einen extra Raum gemietet."

"Ich bin nicht von der Presse", antwortete ich nur.

Wir schwiegen uns eine Weile an. Und dann kam er. Frisch geduscht, in Jeans und Sweat-Shrit, ganz wie "the boy next door". Er schüttelte mir artig die Hand.

(Was jetzt kommt ist übersetzt.)

"Du sprichst Englisch?"

Ich nickte.

"OK, dann können Sie gehen." Und damit verscheuchte er ziemlich schroff die PR-Tante.

Ich lächelte ihn an. "Danke, noch zwei Minuten länger und ich hätte sie aus dem Fenster geworfen."

"Bei mir hätte es nur eine Minute gedauert. Ich kann Sie nicht leiden."

Er setzte sich. Gegenüber. Dann sah er mich lange an. Ich nutzte die Gelegenheit und studierte mein Gesicht genauso, wie er das meine untersuchte. Nach einigen Minuten lächelte er mich wieder an, mit einem melancholischem Zug um die Lippen.

"Ich glaube du bist ok."

"Danke."

"Was wir hier besprechen, wird nie in einer Zeitung stehen? Du wirst es nur für deine Forschungen benutzen? Und deine Arbeit wird nur in deinem Institut gelesen? So hat es uns der Agent gesagt."

Es waren zwar Fragen, die er da stellte, aber er sprach es aus wie Tatsachen.

"Wenn du willst, bleibt es in diesem Raum."

Er lächelte wieder. Dann drehte er sich um und bestellte beim Barmann zwei Bier. "Wärst du von der Hurra würde ich jetzt Cola trinken."

Wir stießen an.

"Versteh mich nicht falsch. Wir verdanken der Hurra viel. Ohne diese Zeitung hätten wir es in Deutschland wahrscheinlich nicht geschafft. Und ohne Deutschland hätten wir auch Amerika nicht erobert. Aber trotzdem, ich hasse sie."

"Wieso? Wieso magst du diese Zeitung nicht?"

"Weil sie uns behandelt wie Autos. Weißt du, diese Zeitung ist wie ein Autokatalog. Nur das sie statt Autos Menschen vermarktet. Menschen wie dich und mich."

Ich grinste. "Ich glaube nicht, daß die Hurra mich vermarkten könnte."

"Hey Doc ..."

"Henning, nicht Doc", unterbrach ich ihn.

"Okay Doc , schau mal. Du siehst nicht schlecht aus. Du hast eine angenehme Stimme. Wenn du singen kannst und ein bißchen Tanzen, machen wir aus dir einen Star. Und die Hurra wird dich vermarkten. Weißt du, dieser ecklige Typ von dieser Zeitung, der weicht uns die ganze Tour nicht von der Seite. Er ist bei jedem Konzert, er fährt mit dem Wagen hinter dem Bus her, er sitzt im selben Flugzeug. Ständig darauf aus, irgendetwas Neues über uns zu erfahren. Kannst du dir vorstellen mit so jemandem am Tisch zu sitzen und ein Bier zu trinken?"

Gut, das ging wohl wirklich nicht.

"Brian, warum hast du zugestimmt, dich mit mir zu unterhalten?"

Er drehte nachdenklich das Glas in seiner Hand.

"Ich glaube, weil du Wissenschaftler bist. Du bist auf der Suche nach der Wahrheit, nicht auf der Suche nachdem, was deine Leser gerne von uns hören wollen."

Langsam keimte in mir ein Verdacht. Da saß dieser Junge, nein, dieser erwachsenen Mann vor mir, und beklagte sich darüber, daß er ein Leben als Teenager führen mußte. Ein Leben als hauptberuflicher Exhibitionist im Dienste der Teeny-Zeitschriften dieser Welt. Meine anfängliche Distanz schmolz dahin und wurde zu einer Woge aus Mitgefühl.

"Du macht das alles nicht gerne, oder?"

"Nein, das ist nicht richtig. Ich stehe gerne auf der Bühne, singe und tanze. Und es macht mir Spaß, den Fans damit Freude zu bereiten. Aber es macht mir keinen Spaß hier mit dir alleine zu sitzen. Es wäre doch viel netter, wenn die ganzen Leute da unten in der Halle auch hier oben sein könnten. Und wenn man beieinander sitzen würde, etwas trinkt und einfach nur Spaß hat."

Er winkte nach einem zweiten Bier.

"Aber, säßen jetzt alle hier, würde morgen in der Hurra stehen, daß ich Alkoholoker wäre. Nur weil ich jetzt nach zehn Minuten das zweite Bier bestelle. Und das mache ich nicht gerne. Eigentlich hasse ich meinen Job."

"Was ist mit den anderen?"

"Keine Ahnung. Wir rede nicht darüber."

"Wie, ihr redet nicht darüber? Ich denke ihr seid Freunde?"

Er lachte verächtlich.

"Macht sich besser in der Hurra. Ich verstehe mich ganz gut mit AJ, aber das wars dann auch. Wir haben uns nicht viel zu sagen. Wir können rumalbern, ein wenig Spaß haben und so, aber so wie jetzt mit dir, könnte ich mit keinem reden."

Zwei Bier später. Wir waren schon etwas albern geworden.

"Hey, hast du Lust schwimmen zu gehen?"

"Jetzt", fargte ich verwirrt?

"Natürlich jetzt. Wann sonst? Das Schwimmbad ist gleich nebenan."

"Können wir denn da jetzt noch rein? Und außerdem habe ich kein Schwimmzeug mit."

"Keine Sorge. Ich mach das schon. Vergiß nicht,ich bin ein Star."

Und tatsächlich, kaum drei Miunten nachdem Brian mit dem Barmann gesprochen hatte, hielt Brian den Schlüssel in der Hand.

"Komm!"

Wir gingen hinüber, Brian öffnete uns die Tür und verschloß sie wieder, kaum waren wir eingetreten. Die Schwimmhalle nahm gut zwei Drittel des großen Dach des Hotels ein. Am Rande des Beckens standen Liegestühle, indirektes Licht aus dem Wasser beleuchtete die Halle schwach. Auf zwei Liegestühlen lagen Bademäntel und Handtücher bereit. Brian durchwühlte die Haufen.

"Sie haben die Badehosen vergessen. Aber du hast wahrscheinlich schon mal nackte Jungs gesehen?" Und mit diesen Worten schlüpfte er innerhalb weniger Sekunden aus seinen Klamotten und sprang nackt ins Wasser. Ich tat es ihm gleich und wenige Skunden später war auch ich im Pool.

"Hey, du bist ja überall braun", sagte Brian bewundernd, ganz so, als hätte er den ganzen Vorgang meiner Entkleidung interessiert beobachtet.

"Wir nennen es FKK, Freikörperkultur. Bei uns im Osten war das so eine Art stiller Widerstand gegen die Partei, wenn du am Meer deine Klamotten ausgezogen und nackt in der Sonne gelegen hast."

"Das würden wir in Amerika nie machen. Du würdest sofort angezeigt werden."

Wir planschten ein wenig herum. Dann kletterte Brian aus dem Wasser und ich konnte ihn in seiner vollen Nacktheit bewundern. Groß ist er ja nicht, der Brian, aber er hat definitiv einen guten Körper, durchtrainiert und muskulös. Aber das mußte in seinem Job, wie er es nannte, ja wohl so sein. Natürlich schaute ich mir auch seinen Schwanz an. Wann würde sich wohl zum nächsten Mal diese Gelegenheit bieten? Plötzlich mußte ich unwillkürlich grinsen. Mir war gerade eingefallen, wie Kati mich morgen abend ausquetschen würde. Und die Vorstellung, ich würde ihr darüber berichten, daß Brian einen kräftigen, dicken,aber nicht besonders langen Penis habe, trieb mir doch ein Grinsen auf die Lippen.

Auch ich kletterte aus dem Becken und während ich mich abtrocknete, spürte ich Brians Blicke auf meinem Körper. Ich muß mich für ihn nicht schämen, trainiert und kompakt, sehnig aber nicht zu muskulös und bei einer Größe von über 1,80m nicht dick.

Wir hüllten uns die Bademäntel.

"Komm."

Brian öffnete einladend die Tür. Der Flur vor der Bar war wie ausgestorben. Irgendwo weiter unten sperrte wohl jemand dieses Stockwerk ab. Brian führte mich in ein Treppenhaus, eine Etage tiefer und wir standen in "unserem" Flur, aber am anderen Ende, dort wo die Jungs ihre Zimmer hatten. Er führte mich in seine Suite. Die war natürlich viel größer als mein Zimmer, aber genauso unpersönlich eingerichtet, eben ein Hotelzimmer, nur etwas größer.

Brian fläzte sich im Wohnraum auf einen Sessel, spielte mit der Fernbedienung, zappte einige Kanäle durch, landete bei VIVA und wie der Teufel es eben so will, mitten im aktuellen Video der Boys. Mit einem lauten "Scheiße" schleuderte er die Fernbedienung quer durchs Zimmer. Der Fernseher ging aus.

"Nicht mal hier bleibt man davon verschont."

Ich wollte gerade anfangen, noch ein paar Fragen zu stellen, unsensibel gebe ich zu, als er sich plötzlich schamlos am Sack krazte. Ihr müßt euch das so vorstellen, da sitzt dieser geile Junge vor mir, der Bademantel ist halb offen, so das man alles sehen kann, und er kratzt sich am Sack. Unglaublich.

Und während er sich so die Eier kraulte, geschah, was passieren mußte. Ich fühlte das Blut in die Schwellkörper meines Schwanzes strömen, merkte, wie er sich unter dem weichen Frottee des Bademantel langsam aufrichtete, wie er am Stoff entlang schabte, was meine Erregung nur noch vergrößerte und schließlich, bevor ich mich abwenden konnte, unter dem locker geschlungenem Gürtel hervorsprang und vorne aus dem Bademantel herausragte.

Brian beobachtete diesen Vorgang interessiert und grinste mich fröhlich an.

"Hey, ich wußte, daß du auch ein Geheimnis hast." Er lachte etwas albern. Und dann: "Cool, jetzt kennen wir die Geheimnisse des anderen. Die Frage ist, was machen wir daraus. Du hast versprochen, mit meinen Geheimnissen nichts zu machen, aber vielleicht könnte ich ja mit deinem Geheimnis etwas anstelllen."

Und bevor ich irgendetwas tun konnte, selbst wenn ich gewollt hätte, glitt Brians Bademantel von seinen Schultern, er stand auf, kam auf mich zu, umfaßte ganz selbstverständlich meinen steifen Schwanz und begann ihn ganz langsam zu wichsen. Ganz langsam, so daß ich das Gefühl hatte, jede einzelne Pore seiner Hand in den Hautfalten meines Penisses zu fühlen, jeden einzelnen, leichten Druck auf den blau angeschwollenen Adern am Schaft ... es war göttlich.

Vorsichtig legte ich meine Hand an seinen schlaffen Penis, umfaßte ihn genauso zart wie er den Meinen, erkundete mit den Fingerspitzen die Eichel, die Rille und dann jene Region an der Unterseite, dort wo die Eichel in den Penis mündet und sich diese kleine Hautfalte befindet, mit der wir alle so gerne herumspielen.

Er stöhnte leise und ich ich fühlte wie sich sein Schwanz langsam mit Blut füllte. Dabei sahen wir uns tief in die Augen, ein gegenseitiges Einverständnis irgendwo in den Pupillen verborgen, nicht sichtbar, aber doch zu spüren.

Ich schob ihn auf die Tür zu, hinter der ich das Schlafzimmer vermutete. Ganz langsam, ohne unsere Schwänze loszulassen sanken wir auf das breite Bett. Erst lagen wir noch nebeneinander, doch dann rollte Brian sich mit einer schnellen Bewegung seines durchtrainierten Körpers auf mich, stütze seine Ellenbogen auf dem Laken ab und sah mir tief in die Augen. Langsam, immer meine Augen mit den seinen fixierend, bewegte er seine Lippen auf meine zu, bis sie sich trafen. Erst ganz sachte, dann immer nachdrücklicher begehrte seine Zunge Einlaß. Und als ich meinen Mund öffnete, trafen sich unsere Zungen, erst spielerich, dann immer leidenschaftlicher. Wie wir dort so umschlungen auf seinem Bett lagen, spürte ich seinen Schwanz, inzwischen steinhart geschwollen, wie er bei jeder Bewegung zwischen unseren Körpern rieb.

Brian zog sich aus meinem Mund zurück, stemmte sich etwas hoch und begann mit dem Becken kreisende Bewegungen. Dabei wurde sein Penis mehr und mehr gereizt, und dann, begann er plötzlich zu keuchen, bewegte sich immer schneller und schon schoß sein Sperma aus seinem Schwanz. Er sackte auf mich herab und blieb erschöpft auf mir liegen. Sein schwerer Atem pustete genau in mein Ohr und ich fühlte seinen Herzschlag auf meiner Brust.

"Hey, das war wohl ziemlich lange her ...", flüsterte ich ihm ins Ohr. "Oder kommst du immer so schnell?"

"Sechs Monate, Doc."

"Nenn mich nicht Doc."

"Du fragst aber immer wie ein Doc."

"Das ist mein Beruf."

"Vergiß deinen Beruf, ich versuche meinen auch gerade zu vergessen."

Wir lagen eine Weile still beieinander, bis er mir zu schwer wurde und neben mich rollte. Ich drehte mich zu ihm herüber und begann, im Licht der Nachttischlampe, mit meiner Hand seinen Körper zu erkunden.

"Brian?"

"Ja, Doc", er grinste mich schelmisch an, dieser Schuft.

"Wieso hattest du sechs Monate keinen Sex? Du bist ein Superstar, da wirst du doch jemanden ins Bett kriegen. Und wenns nur für den Sex ist."

"Wie stellst du dir das vor, unter den Augen aller Teenie-Zeitungen dieser Welt schleppt B-Rock einen kleinen Stricher ab? Tolle Schlagzeile für die Hurra, findest du nicht? Außerdem will ich nicht nur was für meinen Schwanz, sondern auch für den Kopf."

Ich war bisher davon ausgegangen, daß ich für ihn nur ein Abenteuer in <good ol‘ germany> war, deswegen fühlte ich mich jetzt ziemlich gebauchpinselt – irgendwie im wahrsten Sinne des Wortes.

"Danke."

"Doc, du bist o.k.! Ich habe das an deinen Augen gesehen. Gleich, vorhin hinter der Bühne. Wußtest Du, daß man an den Augen einen Menschen ganz schnell erkennen kann?"

"Hey, ich bin ein Doc, vergiß das nicht."

Er gab mir einen Kuß. Auf die Wange. Dann legte er beide Arme um mich, drückte fest, hielt inne und bettete seinen Kopf auf meine Schulter. Irgendwann, viel später fühlte ich etwas Feuchtes an meiner Wange. Ich schwieg, während er ein paar Tränen vergoß, drückte ihn.

Viel später in der Nacht zog er schließlich die Decke über uns und fiel in einen unruhigen Schlaf.
 
 
 
 

"Aber Herr Professor, das ist die Gelegenheit noch mehr von diesen Bands zu treffen und mit ihnen zu sprechen. Ich würde die Kosten auch selber tragen ..."

Mein Chef lächelte wiedermal väterlich, wie er es so gerne tat.

"Sie entwickeln ja eine richtige Leidenschaft für diese Boygroups. Na gut fahren sie. Und das Hotel zahlt natürlich das Institut. Nach ihrem letzten Interview bleiben ja doch noch ein paar Fragen offen."

Und zwei Tage packte ich wieder meine Sachen ins Auto, außerdem einen großen Plastiksack mit Plüschtieren und Liebesbriefen und natürlich diesen Umschlag, der letzte Woche bei mir gelandet war. Der Backstagepaß kam dieses Mal nicht von einer Plattenfirma, sondern von Brian. Im Umschlag hatte außerdem noch eine Karte von ihm gelegen. <Ich schulde Dir was!>. Außerdem eine Zimmernummer....

Aber dies ist, wie man so schön sagt, eine andere Geschichte.