Mit Trommelschlag und Pauken

© 1999 by Nogic ( 12.08.1999 )
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Diese Geschichte ist frei erfunden! Jede mögliche Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen wäre rein zufällig und nicht beabsichtigt. Alle Geschehnisse, Ereignisse und Handlungen sowie die Personen von denen hier berichtet wird, entspringen ausschließlich meiner kranken Phantasie.


Die Personen:

Alexander Werker. 18 Jahre Wohnhaft in Hamburg.

Die Band :

Bandname: Falsch
Die Mitglieder:


Die erste Begegnung

Meine Name ist Alexander. Ich bin achtzehn Jahre alt, fast neunzehn sogar, wenigstens in fünf Monaten. Ich bin ca. 1 Meter 85 Zentimeter groß, wiege 76 Kilogramm und habe schwarze Haare (ein Erbteil von meinem Vater, er ist Grieche.) Ich treibe regelmäßig Sport - Mountainbike, Skaten, Laufen und Schwimmen - und habe daher einen durchtrainierten Körper. Ich bin nicht so ein Muskelpaket, wie man es auf vielen Web-Pages in der Galerie findet, aber bei mir ist dennoch alles an seinem rechten Platz. Meine Haut ist, das habe ich ebenfalls meinem Vater zu verdanken, dunkler als die eines Mitteleuropäers.

Ich werde auch relativ schnell braun; das ist eine tolle Sache. Vor einem halben Jahr habe ich mein Abitur gemacht. Ich bin nie ein Streber gewesen, hatte aber auch mit den schulischen Anforderungen keine Probleme. Ich habe einen Führerschein, ein Auto und eine eigene Wohnung, ganz in der Nähe meines Elternhauses. Das alles habe ich meiner finanziellen Unabhängigkeit zu verdanken. Schon während meiner Schulzeit habe ich für die Harald-Schmidt-Show Witze geschrieben. Zuerst kann man sich damit nur ein Taschengeld verdienen, doch wenn den Redakteuren auffällt, daß öfter mal was von einem kommt, das sie in die Sendung einbauen können, melden sie sich schon ganz von selbst. Gute Sketcheschreiber sind in Deutschland sehr selten. Heute bin ich also freier Mitarbeiter bei SAT1. Zusätzlich habe ich auch schon an verschiedenen Folgen für Lukas im ZDF mitgeschrieben. Für VIVA habe ich auch schon mal gearbeitet. Außerdem schreibe ich schon mal Werbetexte für eine Hamburger Agentur. Das ist eine Verbindung, die ich meiner Arbeit bei SAT1 zu verdanken habe. In Hamburg lebe ich auch. Ich kann mir keinen anderen Ort vorstellen, an dem mein Zuhause sein sollte. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt. Die Menschen sind nett und fröhlich und wenn man mal Fernweh bekommt, ist es ein leichtes den Zug, ein Flugzeug oder sogar ein Boot zu besteigen um zu vereisen. Ich habe schon einige Orte dieser Welt gesehen, doch ich wollte immer wieder zurück nach Hamburg. Das ist hier einfach mein Revier. Mein Vater ist Rechtsanwalt und betreut einige große Firmen hier in Hamburg, die NOGIC AG zum Beispiel, aber auch andere. Auch in meinem Elternhaus gab es also keine Geldsorgen und wir konnten uns die schönsten Urlaube leisten. Alles in allem geht es mir also gut und ich bin ein glücklicher Mensch. Wenn ich aber ehrlich bin, oder besser gesagt nichts bei der Vorstellung meiner Person auslassen möchte, muß ich zugeben, daß es mir doch nicht so gut geht. Ich habe keine Freunde. Na ja, ein paar Bekannte schon, aber nichts wo ich sagen könnte, die gehen mit mir durch dick und dünn. Die Reisen mit meinen Eltern, von denen ich meinen Mitschülern nach den Ferien erzählte, haben die meisten neidisch gemacht. Wer kann sich schon vier Wochen Australien oder Kalifornien leisten? Ich war immer ein Außenseiter. Nur durch meine guten schulischen Leistungen war ich beliebt. Viele aus meiner Klasse haben mich um Nachhilfe gebeten. Wenn wir dann mit lernen fertig waren, wollte ich immer noch etwas unternehmen. Kino, in eine Kneipe gehen oder einfach nur so rumhängen. Meine Mitschüler haben es aber immer vorgezogen schnell wieder zu verschwinden. Keine Ahnung warum, aber so war es halt. Ich war also viel alleine, auch weil mir das Gerücht nachging ich sei schwul. Na gut, das stimmt auch, sonst würde ich hier nicht diese Geschichte schreiben, aber ich habe es niemals zugegeben. Schon allein durch dieses Gerücht fühlte ich mich so diskriminiert, daß ich es niemals öffentlich gemacht hätte. Das einem so etwas in Hamburg passiert, hätte ich nicht gedacht, wo diese Stadt doch so offen und ehrlich ist. Aber ich will es nicht auf die Stadt schieben, die ist wie gesagt super, nein, Diskriminierung geht immer von Menschen aus, nicht von Orten. Meiner Familie habe ich von meinem Schwul sein erzählt. Familie, das heißt meinen Eltern. Ich bin ein Einzelkind. Bis vor drei Jahren wohnte noch meine Tante hier. Mit deren Sohn, meinem Cousin, habe ich mich immer gut verstanden. Wir waren eigentlich wie Brüder, bis meine Tante aus beruflichen Gründen weiter in den Süden gezogen ist. Mein Cousin mußte natürlich mit. Auch er, sein Name ist übrigens Martin, weiß, daß ich schwul bin. Heute sehen wir uns nur noch selten, telefonieren dafür aber um so öfter. Erfahrungen mit Sex habe ich eigentlich keine. Ich war zweimal bei einem Callboy. Das erste Mal hat es mir sehr gut gefallen. Es war halt was Neues, Ungewohntes, daß mir jemand anderes als ich selbst an meinem Schwanz rumgespielt hat. Aber schon beim zweiten Mal verlor ich die Lust an dieser Art Spaß.

Vielleicht lag es daran, daß ich beim Verlassen der Wohnung schon dem nächsten Freier in die Arme lief, und ich mir nur noch vorkam wie eine Nummer.

Viel ist auch nicht gewesen. Der Callboy hat mich halt gewichst bis ich abgespritzt habe. Ich wollte damals noch nicht mehr, hatte Angst vor Oralverkehr und Blasen und so. Der eigentliche Grund aber, warum ich diese Geschichte aufschreibe ist, daß ich mich verliebt habe. Hals über Kopf, voll und ganz, mit Leib und Seele.

Alles fing damit an, daß ich im Radio ein Lied hörte. Es war Wenn wir groß sind von Falsch. Ein Ohrwurm der mir Tagelang nicht mehr aus dem Kopf ging.

Ich wußte damals noch nichts über die Band, die das Lied sang, hatte noch nichts über sie gehört oder sie gesehen. Zu meinen täglichen Aufgaben gehört es auch viel Fernsehen zu gucken. Hier hole ich mir Anregungen für meine Witze her. Da ich allein lebe ist das auch kein Problem. Ich habe auch viel Zeit zu schreiben, da ich mich ja um niemand anderen zu kümmern brauche. Jedenfalls, als ich wieder mal vor der Flimmerkiste saß und von Programm zu Programm zappte auf der Suche nach Dingen, die ich verarbeiten könnte - das Beste in letzter Zeit war natürlich der Bayerntrainer Trappatoni mit seiner Ansprache - blieb ich auf VIVA hängen. Die Sendung hieß Overdrive und heute spielten hier Falsch. Ich erinnerte mich an den Namen der Band und an ihr Lied, das immer noch in meinen Gehörgängen spukte. Als ich die fünf Jungs aber nun auch zum ersten Mal sah, wurde ich gleich ihr größter Fan. Die konnten nicht nur gut singen, sondern sahen auch noch besonders geil aus. Am besten gefiel mir der Sänger, Tim. Ein Wahnsinnstyp. Die blonden Haare, die bestechenden Augen und die tolle Figur, und singen kann Tim auch noch sehr gut. Ich war hin und weg und lag die ganze Sendung über mit einem Steifen vor dem Apparat. Natürlich war mir klar, daß das alles nur Hirngespinste von mir waren. Nie würde ich die Jungs, oder auch nur einen von ihnen kennen lernen. Und wenn auch, sie waren ja sowieso nicht schwul. Aber es war schön zu träumen, und sich beim Wichsen Kims Gesicht vorzustellen. Am nächsten Tag bin ich gleich in einen Plattenladen und habe mir eine CD von Falsch gekauft. Zu meiner großen Überraschung gab es schon die Live-CD von Overdrive, die ich mir dann auch sogleich zulegte. Das Ding läuft jetzt schon seit Wochen bei mir im Auto und ich kann einfach nicht genug davon kriegen. Ich mußte jetzt auch Martin, meinen Cousin, anrufen und ihm von meiner Entdeckung erzählen. Am Telefon sagte er mir, daß es keine richtige Neuigkeit war, da die Jungs mit ihrem Lied schon in den Charts waren und ich mal wieder der Zeit nachhängen würde. Ich war enttäuscht, daß mir also bisher was entgangen war.

"Sag mal", fragte ich ihn weiter, "die sehen doch auch ganz gut aus, oder was meinst du?"

"Alexander, du weißt, daß ich mich nicht für Jungs interessiere." War Martins Antwort. "Aber ich kenne ein paar Mädels, die sind der gleichen Meinung wie du. Muß also was dran sein."

"Natürlich! Dieser Tim ist doch einfach nur süß. Den würde ich gerne mal kennen lernen."

"Steigere dich jetzt bloß nicht in irgendwas hinein." Holte mich Martin wieder auf den Boden zurück. "Nein, mir ist schon klar, daß das nur Wunschdenken von mir ist. Aber laß mich doch ein bißchen träumen. Schadet doch niemandem."

"Wenn dir das klar ist, bin ich ja zufrieden." Sagte Martin.

Wir sprachen noch etwa eine halbe Stunde über alle möglichen Sachen, bevor wir uns verabschiedeten.

Einige Tage später bekam ich Post. Der Brief war von VIVA, sie luden mich zu einem Konzert ein das sie hier in Hamburg veranstalten wollten. Diese Einladung war nichts ungewöhnliches. Ich bekam solche Sachen durch meine Arbeit bei dem Musiksender immer mal wieder. Meistens ging ich auch hin. Ausweise für den Backstagebereich waren auch immer dabei und so was kann man sich doch nicht entgehen lassen! Diesmal aber war ich ganz heiß darauf, diese Veranstaltung zu besuchen. In der Einladung stand, daß es sich um ein Sommer-Special mit Gruppen aus dem Norden handelte. Fettes Brot waren dabei die Sterne noch ein paar andere, die ich nicht kannte, und natürlich Falsch. Um nichts in der Welt wollte ich diesen Termin verpassen und strich ihn daher dick in meinem Kalender an. Der Tag des Konzerts rückte näher und ich wurde immer aufgeregter. So was kannte ich sonst gar nicht. Normalerweise war ich eher der ruhige Typ, der Illusion von Wirklichkeit unterscheiden konnte. Aber dieses Jungs, und besonders natürlich Tim, machten mich verrückt. An einem warmen Frühlingstag, wir hatten Mitte Mai, war es dann so weit. Fast mit zitternden Knien machte ich mich auf den Weg zum Konzert. Vor dem Eingang standen eine Menge Leute und darunter natürlich auch viele Mädchen. Eine lange Schlange hatte sich gebildet, die auf Einlaß wartete. Unbekümmert davon, ging ich an der Menge vorbei zu einem Seiteneingang. Wenn man auf der Gästeliste steht, hat das doch schon seine Vorteile. Der Türsteher ließ mich ohne Probleme herein. Ich kam in einen großen Raum, in dem schon viele Leute von der Presse und von lokalen Radiosendern warteten. Man konnte sich hier am Buffet stärken oder auch etwas trinken, bevor die Akteure des Abends zu einer kurzen Pressekonferenz erscheinen würden. Ich nahm mir eine Cola setzte mich hin und wartete. Bis zum Beginn des Konzerts war es noch etwa anderthalb Stunden und inzwischen wurden auch die Türen für die Zuschauer geöffnet. Wir konnten hören, wie sie in den Saal stürmten und um die besten Plätze kämpften. Dann ging auch bei uns im Presseraum eine Tür auf und die Bands und Interpreten kamen herein. Sie Stellten sich für die Fotos auf und sofort durchzuckte ein Blitzlichtgewitter den Raum. Als das erledigt war, setzten sie sich und ließen geduldig die Fragen über sich ergehen. Ich bekam von alledem nichts mit. Zum einen hatte ich solche Situationen schon öfter erlebt, und zum anderen hatte ich nur Augen für Tim. Er saß da zwischen seinen Kollegen aus der Band am Tisch. Die Arme vor dem Körper verschränkt und lächelte. Zum ersten Mal sah ich ihn in natura und es warf mich fast vom Stuhl. Diese Ausstrahlung, dieses nette, leicht rundliche Gesicht und dann natürlich dieses Lächeln. Ich war wie hypnotisiert davon. In meiner Hose wurde es schon wieder eng und ich hoffte nur, daß die Leute neben mir nichts davon bemerkten. Auch die Jungs von Falsch wurden von den Reportern befragt, doch ich muß gestehen, daß ich alles vergessen habe, was dort geredet wurde. Ich hatte nur Augen und Gedanken für Tim. Jetzt redete gerade einer seiner Kollegen. Das mußte Olv, der Schlagzeuger, sein. Auch ein netter Bursche. Etwas größer als Tim und vom Körperbau her noch eher mein Typ, aber der Sänger hatte doch mehr Ausstrahlung, war einfach überwältigend. Meine Latte drückte in der engen Jeans die ich trug und ich mußte wohl oder übel danach greifen um sie zu richten. Mir war das sehr peinlich, denn ich wollte nicht, daß jemand etwas davon mitbekam. Ich beugte mich nach vorne, legte die Ellbogen auf die Knie und drehte meine Hände nach innen. Ein kurzer gezielter Griff, eine kleine Bewegung in der Hüfte und alles war wieder in Ordnung. Scheinbar hatte von meinen Nachbarn keiner etwas mitbekommen, oder sie überspielten es einfach nur gut. Dann war die Fragestunde zu Ende und alle verschwanden wieder durch die Tür. Meine Blicke hingen natürlich nur an Kims Po, der leider zur Hälfte von einem langen T-Shirt bedeckt war. Auch die Reporter und anderen Gäste verließen jetzt den Raum. Einige von ihnen begaben sich in die Halle um dem Konzert zuzuhören, andere gingen in Richtung der Garderoben um noch mal ein persönliches Interview zu kriegen. Laut Programmheft sollte Falsch erst in etwa zweieinhalb Stunden spielen, und so entschied ich mich auch dazu in Richtung der Garderoben zu gehen. Von draußen hörte man das Grölen der Menge, die auf den Auftritt ihrer Stars warteten. Ich war schon froh, nicht in diesem Gewühl stehen zu müssen. Auch war es gut, daß ich keine Sorgen um einen guten Platz haben brauchte. Mit meiner Einladung kam ich auch ohne Probleme in den für die Presse abgeteilten Bereich. Von hier konnte man prima sehen, was auf der Bühne passierte. Ich schlenderte durch die Flure und schaute auf die Garderobentüren. Hier waren die Namen der Bands oder Interpreten angebracht. Vor manchen Türen standen einige Reporter und baten um Einlaß. Ich ging relativ uninteressiert weiter. Endlich erreichte ich auch die Garderobe von Falsch. Auch hier waren einige Reporter mit Kamera oder Tonbandgerät. Die Band teilte sich die Garderobe zu fünft. Hier war immer etwas los, denn die Jungs von Falsch waren wirklich keine Freunde von schlechter Laune. Ich drängte mich weiter nach vorne.

In dem Raum gab es natürlich die Schminkspiegel, ein altes Sofa einen Tisch und ein paar Stühle. Vier der Jungs waren hier. Ich war sehr froh, Tim unter ihnen zu entdecken. Er saß, den linken Fuß auf sein rechtes Knie gelehnt auf dem Sofa und lächelte wieder wie gewohnt. Es schien ihm Spaß zu machen, die Hektik und die Neugierde der Reporter. Ich glaube, er steht gerne im Rampenlicht. Neben ihm auf dem Sofa saß Olv. Trotzdem genug Platz für beide auf dem Möbel war, saßen sie dicht beieinander, ihre Körper berührten sich. Wenn man schwul ist, und die Person entdeckt, die einen im Moment am meisten interessiert, achtete man auf solche Kleinigkeiten. Ich überlegte, warum sie so eng saßen. Hatte einer der Fotografen sie darum gebeten, oder mochten sie sich einfach nur so gerne? Oh mein Gott, ich Phantasierte schon wieder. Was für ein Quatsch! Die Jungs konnten 90 Prozent der Mädels draußen in der Halle haben, wenn sie wollten, und warum sollten sie wohl nicht wollen? Ich hörte noch etwas den Fragen der Reporter zu, bevor sich wieder etwas bei mir in der Lendengegend tat. Nein, nicht die Erregung, diesmal forderte die Cola von eben ihren Tribut und ich zog mich aus dem Gewühl in der Garderobe zurück, um eine Toilette zu suchen. Ein Stück weiter den Flur herunter fand ich die Tür mit den Buchstaben WC darauf. Ich ging hinein und verschaffte meiner Blase an einem der Pissoirs Erleichterung. Die Tür ging auf und ich schüttelte schnell ab, da es mir unangenehm ist zu pissen, wenn jemand neben mir steht. Und tatsächlich stellte der neue Besucher dieser Örtlichkeit sich direkt neben mich, obwohl hier noch weitere Becken an der Wand befestigt waren. "Hallo!", hörte ich ihn sagen.

Ich war erstaunt, hielt ich es doch für ungewöhnlich, daß sich zwei Männer auf der Toilette begrüßten. Neugierig schaute ich zur Seite und erwiderte dann.

"Hi!", war mein kurzer Gruß bevor ich die Augen wieder meiner Körpermitte zuwandte. Doch etwas hatte meine Aufmerksamkeit erregt. Der Junge, das konnte ich sehen, kam mir irgendwie bekannt vor. Es half alles nichts, meine Neugierde war zu groß und ich mußte nochmals zu ihm rübersehen. Der Anblick fesselte mich, weil ich mir sicher war, diese Gesicht schon mal gesehen zu haben. Mir wollte nur nicht einfallen wann und wo. Eine ganze Zeit starrte ich ihn gedankenverloren von der Seite an und vergaß darüber sogar meine Hose zu schließen. Ich durchwühlte meinen Kopf danach, woher ich diesen Jungen kannte. Ich weiß nicht, wie lange ich zu ihm herüber starrte, doch es muß schon ganz schön lange gewesen sein, denn jetzt fiel es dem anderen auch auf und er blickte zurück. Ich hatte ihn bisher nur von der Seite gesehen, doch jetzt, als er mich anblickte und ich ihm mitten ins Gesicht schaute erkannte ich ihn auch. Wie Schuppen fiel es mir von den Augen und ich war beruhigt nun zu wissen woher ich ihn kannte. Gerade wollte ich meinen Kopf wieder zurückdrehen und endlich meine Hose schließen, als er mich erneut ansprach: "Gibt es etwas besonderes zu sehen?"

Bestimmt wurde ich jetzt rot, denn nun wurde mir bewußt, daß ich die ganze Zeit gestarrt hatte. Noch peinlicher wurde die Situation dadurch, daß ich jetzt auch wußte, wer neben mir stand. Es war Nick, der Gitarrist von Falsch.

"Nein ... sorry ... es war nur, ... weil", stotterte ich.

"Ja, was denn?" hakte Nick nach. Warum konnte er nicht einfach die Sache auf sich beruhen lassen, sein Geschäft beenden und wieder gehen. Warum mußte er mich mit dieser Peinlichkeit quälen. Ich wurde noch nervöser und suchte nach einer Erklärung. Ich mußte etwas sagen, um die Karre wieder aus dem Dreck zu ziehen. Ich beschloß, es mit der Wahrheit zu versuchen. "Tut mir leid, daß ich dich angestarrt habe, aber ich hatte das Gefühl, dich schon mal irgendwo gesehen zu haben."

"Und, hast du?"

Na ja, im Fernsehen halt. Bei Overdrive."

"Jo, das kann gut sein." Er war nun wohl auch mit pissen fertig und schloß seine Hose, dann fuhr er fort. "Also, du kennst mich. Dann bist du im Vorteil, ich kenne dich nämlich nicht." Er sah mich bei diesen Worten auffordernd an.

Ich reagierte darauf, streckte ihm meine Hand entgegen und als er danach Griff stellte ich mich vor. Wir begannen ein kurzes Gespräch, in dem ich Nick erzählte was ich machte und warum ich in den Backstage Bereich Eintritt hatte.

"Warum bist du nicht bei deiner Band?", fragte ich ihn.

"Ich hatte keine Lust, wollte mich mal abseilen. Das Gefrage ging mir heute einfach auf die Nerven."

"Ja, kann ich verstehen. Wenn man fast jeden Tag damit zu tun hat, so wie du, kann es einem schon mal zu viel werden. Solltest du aber nicht mal langsam zurück?"

"Nö", war seine Antwort. "Die anderen kommen auch ganz gut ohne mich aus.

Und Tim redet sowieso so gerne, der schmeißt die Sache schon."

Bei Erwähnung von Kims Namen spürte ich förmlich, wie meine Augen aufblitzten. Ich glaube, ich mußte auch kurz schlucken, oder so etwas. Nick schien meine Reaktion bemerkt zu haben, denn er lächelte mich an. Ob er auch den Grund dieser Reaktion durchschaute, weiß ich nicht. "Hör mal Alex, ich will noch nicht wieder in die Garderobe zurück, bis zu unserem Auftritt ist noch viel Zeit. Wenn du Lust hast, können wir uns ja noch ein bißchen hier umsehen!"

Wenn ich Lust habe, natürlich, was für eine komische Frage. Vielleicht würde ich ja durch Nick auch Tim kennen lernen.

"Klar komm ich mit. Laß uns gehen."

Wir machten uns auf den Weg die Toilette zu verlassen als Nick mich darauf aufmerksam machte, daß meine Hose noch immer offen stand. "Vielleicht solltest du daran etwas ändern." Er zeigte auf meinen Hosenstall. "Sonst glaubt noch jemand, wir hätten hier was unanständiges getan."

Ich wurde wieder rot und verlegen schloß ich die Knöpfe. Nick nahm seine Mütze ab, die er die ganze Zeit getragen hatte und steckte sie sich in die Tasche. So ohne Kopfbedeckung sah er ganz anders aus und ich hätte ihn wahrscheinlich vorhin auch nicht erkannt. Dann gingen wir.

Wir schlenderten ein bißchen herum, schauten uns dies oder das an, machten Witze und hatten eine Menge Spaß. Schließlich kamen wir wieder in den Presseraum, wo noch immer das Buffet aufgebaut war. Außer uns war niemand hier.

Wir aßen und tranken etwas und setzten uns dann erst einmal hin. Wieder kamen wir ins Gespräch. Es war nichts besonderes, nur etwas Smalltalk eben, aber ich hatte das Gefühl, Nick schon eine Ewigkeit zu kennen, so gut kam ich mit ihm aus. Auch er schien meine Gegenwart zu mögen. Sein Gespräch wurde immer lockerer und freier und ab und zu berührte er mich auch. Mal ein Klaps auf die Schulter oder mal ein kurzer Knuff in die Rippen. Das war doch eigentlich ein Zeichen von Sympathie. Nach einer Weile sagte er dann, daß es nun doch Zeit für ihn würde, sich wieder mal bei dem Rest der Band sehen zu lassen. Es war noch etwas weniger als eine Stunde bis zum Auftritt von Falsch und er wollte noch mal den Ablauf mit den anderen durchsprechen. Ich war etwas enttäuscht, als er aufstand und Anstalten machte mich zurück zu lassen. Nick war ganz nett und ich hätte ihn gerne wieder gesehen und natürlich wollte ich auch unbedingt Tim noch mal sehen. Sollte aber das jetzt hier das Ende sein? Aus und vorbei, oder was?

Ich war noch ganz in Gedanken und komischer Weise hatte ich das Gefühl gleich heulen zu müssen, als mich Kais Stimme aufschrecken ließ.

"Kommst du jetzt, oder brauchst du 'ne extra Einladung?"

Er war schon wieder bei der Tür.

"Äh, was? Ich meine, was hast du gesagt?"

"Na ja, du sollst dich erheben und mitkommen, oder willst du etwa nicht?"

Ich sprang auf und stand in einer Sekunde neben ihm. Das erstaunte ihn jetzt doch etwas. Dann marschierten wir beide los. Wir erreichten die Garderobe der Band und Nick trat sofort ein. Ich blieb, etwas zögernd in der Tür stehen, und er zog mich in den Raum. Dann verschloß er die Tür hinter uns.

"Hi Jungs. Das ist Alex." Stellte er mich vor. "Ich hab ihn draußen im Gang getroffen; ist wirklich ein netter Kerl, der sich nichts mehr wünscht als mal die Jungs von Falsch kennen zu lernen. Also hab ich ihn einfach mitgeschleppt. Wenn jemand was zu meckern hat, fliegt er direkt aus der Band!"

Sprachs und setzte sich vor den Spiegel.

"Ich wollte euch keine Schwierigkeiten machen", druckste ich herum. "Wenn ich euch störe, dann kann ich auch wieder verschwinden."

"Bleib mal locker und setz dich irgendwo hin!" sagte Bruno. "Ist doch nur Quatsch", setzte jetzt auch Nick nach. "Genau, wir haben nichts gegen netten Besuch." Das kam von Tim.

"Wenigstens so lange es keine kreischenden Mädels sind." Das hatte Olv gesagt und wir mußten alle lachen. Ich suchte mir einen freien Stuhl und setzte mich. War das nun wieder nur Einbildung von mir, oder Wirklichkeit, aber ich hatte das Gefühl von den Anwesenden gemustert zu werden. War ich so interessant für die Jungs, oder wollten sie einfach nur den neuen inspizieren? Keine Ahnung, jedenfalls blieb ich erst mal stumm sitzen und wartet ab, was passieren würde. Die Reporter waren schon wieder alle verschwunden und ich war nun alleine mit der Band im Raum. Tim saß immer noch auf dem Sofa und machte es sich darauf bequem. Ich hatte mich absichtlich so gesetzt, daß ich ihn nicht sehen konnte. Wenn ich ihn nun auch noch angestarrt hätte, oder wenn sich wieder etwas in meiner Hose geregt hätte, dann wäre es doch ziemlich peinlich geworden. Ich konnte es noch gar nicht glauben. Da saß ich nun mit der am meisten angesagten Teen-Band in einem Raum. Und um mich herum gingen die Jungs ihrem normalen Beschäftigungen nach. Na ja, ich war ja auch kein kreischendes Mädel, sondern ein Junge wie sie. Nicht ganz so wie sie, schließlich war ich ja schwul, und konnte mir das Kreischen beim Anblick dieser fünf kaum zurückhalten. Aber das wußten sie ja zum Glück nicht, sonst würde ich mit Sicherheit auch nicht hier sitzen. "Was machst du denn so?" fragte Tim.

Nun mußte ich mich also doch umdrehen und ihn anschauen. Hoffentlich würde das gut gehen. "Ich arbeite für SAT1. Ich schreibe da Texte und Witze für Harald Schmidt."

"Na hoffentlich machst du dann jetzt keine Witze über uns."

"Nein bestimmt nicht, dafür seid ihr doch viel zu ..." Ich verschluckte die letzten Worte, denn ich stellte fest, daß ich ins Plappern gekommen war und wollte gerade sagen, daß ich die Jungs viel zu süß fand um Witze zu reißen, und, daß meine Interessen bei ihnen ganz woanders lagen. "Viel zu was?", hakte Tim nach.

Ich wurde knallrot. Wie sollte ich da nun wieder raus kommen?

"Na ja, ich weiß nicht. Ist auch nicht so wichtig. Hab meinen Satz nur falsch angefangen. Vergiß es einfach!"

Keine großartige Leistung von mir um die Kurve zu kriegen, aber mir fiel einfach nichts anderes ein. Tim schien sich damit zufrieden zu geben und erhob sich von seinem Sofa. Geil, daß ich nun doch in seine Richtung blickte, denn nun hatte sich sein Shirt im Hosenbund verfangen und ich konnte ungehindert auf seine unteren Körperpartien gucken. Geiler Arsch, geile Beine und natürlich auch eine geile Beule zwischen den Beinen. Ohne es zu bemerken, starrte ich nun doch wieder. Aber die Jungs von Falsch schienen nichts davon bemerkt zu haben, denn nun war es nicht mehr lange bis zu ihrem Auftritt und sie mußten sich vorbereiten. Die Stimmung im Raum war locker und fast ausgelassen. Wir begannen wieder ein Gespräch und ich wurde auch zusehends gelassener. Ich machte einige gute Bemerkungen und kleine Witze die bei den Fünfen ankamen und schon bald hatte ich das Gefühl ganz gut in diese Runde zu passen. Genau so wie eben im Presseraum mit Nick. Olv machte einige komische Einlagen und sprach mit verstellter Stimme. Ich erfuhr, daß er eine spitzen Parodie auf Batman drauf hatte.

Er war der Clown der Gruppe. Immer gut gelaunt und fröhlich. Wenn es mal drohte, daß die Stimmung flöten ging, dann war er stets zur Stelle und rettete die Situation. Wir anderen kugelten uns vor lachen und es trieb uns die Tränen in die Augen. Ich war neidisch auf Olv und sein Talent. Gerne würde ich auch so etwas können. Während er Schauspielerte, fiel mir wieder sein Körper auf. Groß, schlank wohl proportioniert, kurze blonde Haare und grüne Augen.

Ich geriet sogar ins schwärmen für ihn, doch sobald Tim auch nur etwas sagte, oder sich bewegte, waren meine Gedanken sofort wieder bei ihm. Er hatte halt die stärkste Anziehungskraft auf mich. Dennoch verstand ich mich jetzt im Moment mit Olv und Nick am besten. Die beiden setzten sich bald zu mir an den Tisch und wir redeten hier weiter, machten Blödsinn und lachten viel. Und auch hier schien ich gut anzukommen, denn auch Olv scheute den Körperkontakt mit mir nicht. Zuerst schlug er mir auch auf die Schulter, stupste mich an oder so was, aber schon bald nahm er mich auch in den Arm, berührte meinen Rücken, meine Arme und sogar meine Beine. Mir fiel das zuerst gar nicht auf, doch irgendwann, Olv erzählte mir gerade irgendeine Geschichte und hatte dabei eine Hand auf meinem Rücken und die andere auf meinem Oberschenkel, wie man es sonst nur unter guten Freunden gewohnt ist, machte sich wieder diese Enge in meiner Hose breit. Sicher, der Schlagzeuger faßte mich unter Garantie nicht an, um mich heiß zu machen, sondern einfach nur so aus der Situation heraus. Eben so wie es manche Leute machen, die man schon lange kennt. Eigentlich mochte ich es nicht so sehr, von meinen Gesprächspartner angefaßt zu werden. Und ich fand auch, daß es Olv etwas mit mir übertrieb, aber durch die Schwellung zwischen meinen Beinen wurde mir signalisiert, daß ich es scheinbar doch ziemlich toll fand. Wir wurden irgendwann unterbrochen von Manni, der in die Hände klatschte.

"Los jetzt, nur noch eine halbe Stunde bis zu unserem Auftritt", sagte er.

Und plötzlich konnte ich kaum noch atmen, was ich jetzt sah, warf mich um.

Die Mitglieder der Band begannen sich vor meinen Augen auszuziehen. Hier wurde ein T-Shirt gelüftet, da fiel eine Hose zu Boden. Unweigerlich saß ich mit offenem Mund da und starrte in die Runde. Olv, der immer noch in meiner Nähe war, fiel das auf.

"Keine Sorge, wir wollen dich nicht vernaschen." Er legte wieder seinen Arm um meine Schulter und ich spürte deutlich die Wärme seines nackten Oberkörpers. "Wir müssen uns nur für den Auftritt umziehen."

Ich nickte nur stumm, immer noch zu erschrocken um irgendwas zu sagen. Die fünf Jungs lachten laut. Dann gingen sie zu einem Koffer, sie hatten sich alle bis auf ihre Shorts ausgezogen und ich konnte nicht anders mußte ständig zwischen ihnen hin und her gucken, sie angaffen, mit meinen Blicken streicheln und mich an ihren Körpern erfreuen. Zum ersten Mal, seit ich sie kannte, war ich nun auch mehr von Olv gefesselt als von Tim. Er war wirklich toll, einfach geil und umwerfend. Meine Latte sprengte jetzt beinahe meine Hose und langsam hatte ich Angst, die Jungs könnten etwas davon mitbekommen. Aber was sollte ich tun, überall wo ich hinsah, erblickte ich wohlgeformte Jungen Körper. Sie holten nun neue Sachen aus dem Koffer und zogen sich wieder an.

Gespannt verfolgte ich Olv ganz genau, bis er auch den letzten Knopf seiner Hose geschlossen hatte und wieder vollständig bekleidet war. Er mußte einfach bemerkt haben, daß ich ihn so genau musterte, denn auch er schaute in meine Richtung und lächelte mich die ganze Zeit über an. Als alle wieder angezogen waren - für meinen Geschmack leider viel zu schnell - machten sie sich nun auch die Haare zurecht. Natürlich ging das jetzt wieder nicht ohne Gelächter und Albernheiten über die Bühne. Olv und Nick hatten am wenigsten zu tun, da sich beide Mützen überzogen. Es klopfte an der Tür und eine Frau kam herein. Sie hatte ein Schreibbrett und ein Funkgerät dabei.

"Seid ihr fertig Jungs?" fragte sie. "Gut, denn in einer viertel Stunde habt ihr euren Auftritt", fügte sie ohne auf eine Antwort zu warten hinzu. Auch für mich wurde es nun Zeit meinen Platz bei der Presse einzunehmen, denn ich wollte ja auf keinen Fall das Konzert von Falsch verpassen. Als ich mich erhob, verabschiedete und gehen wollte, hielten mich Nick und Olv zurück. Sie sagten mir, daß ich nach dem Auftritt auf jeden Fall wieder zu ihnen kommen sollte. Man wollte noch ein bißchen mit mir rumhängen und das eine oder andere Bier vernichten. Auch die anderen stimmten jetzt in die Bitte ein, und ich mußte versprechen, ganz bestimmt wieder zurückzukommen, bevor sie mich gehen ließen. Draußen auf dem Gang, nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte und allein war, bekam ich weiche Knie. Ich hatte ein flaues Gefühl im Magen und noch immer eine ganz schöne Latte. Das nennt man wohl Schmetterlinge im Bauch haben, dachte ich. Aber warum, oder besser von wem? Als ich heute hier her kam, war ich fest davon überzeugt meinen Traumtypen in Tim gefunden zu haben. Aber nach meinem Besuch in der Garderobe war ich da nicht mehr so sicher. Nun schwirrte mir auch Olv ständig durch den Kopf. Das Konzert war megageil. Wenn die Menge durch die Bands vorher auch schon ziemlich erhitzt war, schafften es diese fünf Jungs nun sie richtig zum Kochen zu bringen. Auch ich ließ mich von der Atmosphäre anstecken und sang die Lieder sogar laut mit, was sehr ungewöhnlich für mich war. Bei fort von mir stand in einer Trommelpause Olv hinter seinem Schlagzeug auf und zog die Enden seiner Weste auseinander. Er zeigte dem Publikum seine Shirt und auf seiner Brust stand groß und breit ,Falsch'. Das Publikum - größtenteils die Mädels - schrie laut auf vor Vergnügen, Olv stand sowieso aufrecht, und mir rutschte bei dem Anblick das Herz in die Hose. Scheinbar hatte ich mich jetzt doch entschieden. Nicht Tim war es der meine Gefühle in Wallung brachte (obwohl der wirklich eine gute Figur hinter seinem Mikro machte und ich oft schmachtenden Blickes an ihm hängen blieb), sondern Olv. Jetzt erinnerte ich mich auch wieder an die Umkleideszene in der Garderobe. Dort hatte ich Flos knackigen und runden Po bewundert. Er trug nur eine Seiden Boxershorts, die optimal über seine wohlgeformten Backen fiel. Das war es wohl, was man einen Knackarsch nannte. Und dieses Bild wanderte jetzt wieder an meinem geistigen Auge vorbei. Den Rest des Konzerts über bedauerte ich, daß ich nicht mehr von Olv sehen konnte, da er meistens von seinem Schlagzeug verdeckt wurde.

Trotzdem genoß ich die Veranstaltung sehr, denn bevor ich mich begann für die Band zu interessieren, habe ich ja schon ihre Musik gemocht. Als es vorbei war tobte minutenlanger Applaus. Ich beschloß, nicht gleich wieder hinter die Bühne zu gehen, sondern erst mal eine Zigarette zu rauchen und mir etwas zu trinken zu besorgen. Nachdem ich mich derart mit Nikotin und Koffein gestärkt hatte machte ich mich also wieder auf den Weg zur Garderobe von Falsch. Ich klopfte und nachdem niemand etwas sagte, betrat ich den Raum. Die Jungs saßen verschwitzt und erschöpft herum, rauchten oder tranken etwas. Als ich hereinkam brachte das etwas Leben in die Runde, scheinbar hatte man sich auf mich gefreut. Schon ein komisches Gefühl. Fünf Jungs, die im Stande wären wen weiß ich denn einzuladen und sie erwarten mich. Natürlich machte mich das stolz. Olv fiel mir gleich beim Eintreten auf. Ganz gegen seine Art saß er alleine in einer Ecke und schien sogar so etwas wie ein trauriges Gesicht zu machen. Doch als er mich jetzt erblickte, erkannte ich eine Art von Freude und Erleichterung auf seinem Gesicht. Er stand sofort auf und kam mir entgegen. Wieder nahm legte er seinen Arm und meine Schulter und führte mich zu einem Sitzplatz.

Diesmal genoß ich die Berührung von ihm. Sogar der Schweiß von der Anstrengung auf der Bühne störte mich nicht, sondern ich genoß sogar das Gefühl der Wärme und die leichte Klebrigkeit. "Wie hat dir denn unser Gig gefallen?" fragte er. "Also ich fand es toll. Super Sound und gute Show. Na ja, daß ich ein Fan von euch bin, wißt ihr ja schon."

"Na dann haben wir ja wenigstens einen", grinste Olv. Die anderen beantworteten diese Worte mit einem Lachen. Ich saß inzwischen und blickte in die Runde. Ich sah nur verschwitzte und geschaffte Gesichter. "Mach dir mal keine Sorgen", sagte Tim. "Du schaust, als ob du uns heute keine Party mehr zutraust. Warte aber erst mal, bis wir geduscht haben und die Lebensgeister wieder zurückkehren."

Nachdem er das gesagt hatte, stand er auch schon auf, entledigte sich während des Gehens seines T-Shirts (also wirklich, er hat schon einen tollen Oberkörper!) und verschwand in der kleinen Naßzelle, die zur Garderobe gehörte.

Als nächstes wurde Manni der Bassist aktiv. Er zog sich die Schuhe und Socken aus, öffnete die obersten zwei Knöpfe seiner Hose, lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück und nahm einen kräftigen Schluck aus einer Wasserflasche. Ich wollte mich noch ein bißchen zurückhalten und blieb daher still.

Wenigstens so lange bis die besagten Lebensgeister tatsächlich zurückgekehrt waren. Dann plötzlich ging alles wieder Schlag auf Schlag. Der eine zog sein verschwitztes Shirt aus der andere seine Hose um in bequemere Shorts zu schlüpfen und so weiter. Eine Augenweide für mich, wo ich auch meinen Blick hinwandte. Dann gingen auch Bruno und Nick in Richtung der Naßzelle, obwohl Tim noch gar nicht fertig war. Ich konnte noch das Wasser der Dusche rauschen hören. Es zuckte in meinen Beinen nun auch aufzustehen und zu gucken, was da los war, aber das konnte ich nun wirklich nicht machen. Aus der halb offenen Tür flogen die alten Kleidungsstücke heraus und blieben auf dem Boden liegen.

Keiner der Anwesenden kümmerte sich darum. Scheinbar war dieses Verhalten nach einem Konzert ganz normal. Endlich kam Tim wieder zum Vorschein. Sein Körper war noch feucht von der Dusche und seine nassen Haare fielen ihm ins Gesicht. Er hatte nichts weiter an als ein Handtuch um seine Hüfte. Vorne konnte man deutlich die Wölbung sehen, die sein Schwanz erzeugte. Die Dusche lief immer noch. Scheinbar war gleich im Anschluß an Tim einer der beiden anderen darunter gestiegen. Doch darüber konnte ich nicht mehr richtig nachdenken.

Denn Tim hatte sich inzwischen über einen Koffer gebeugt und darin herumgekramt. Als er das Gesuchte gefunden hatte, ließ er einfach das Handtuch fallen und stand nun nackt im Raum. Oh Mann, daß ich nicht gleich, hier und jetzt, auf der Stelle abgespritzt habe ist echt ein Wunder, aber ich konnte mich beherrschen. Nur die Latte in meiner Hose wuchs und wuchs. Tim stand mit dem Rücken zu mir - wenn er sich umgedreht hätte, wäre ich bestimmt in Ohnmacht gefallen - und zog sich nun frische Kleider an. Er schlüpfte zuerst in seine Shorts und sah mich danach kurz an. Wußte er etwa, daß ich ihn die ganze Zeit über beobachtete? Wahrscheinlich, denn er lächelte wieder dieses Lächeln, das mich heute abend schon mehr als einmal an den Rand des Wahnsinns gebracht hatte. Danach kamen dann die anderen Kleidungsstücke.

T-Shirt, Hose, Socken und Schuhe. Dann drehte er sich wieder zu uns anderen und ging auf den Kühlschrank zu. Wieder während des Gehens schloß er die Hose und den Gürtel. Ich folgte ihm mit meinem Augen so als wäre ich ferngelenkt. Inzwischen war mir alles egal, sollten sie doch sehen, daß ich starre.

Aber bei diesen Aussichten wurde ich nun mal geil und konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten.

Olv hatte in jedem Fall gesehen, wie ich Tim mit den Augen verfolgte. Als ich jetzt zu ihm herüber sah, konnte ich eine Art von Freude in seinem Gesicht erkennen. Außerdem zwinkerte er mir zu. Was war das nun wieder? Wie sollte ich diese Geste deuten? Bruno hatte die Dusche inzwischen wieder verlassen und betrat, schon in neue Shorts gehüllt, die Garderobe. Hier zog er sich dann weiter an. Olv löste ihn nun in der Naßzelle ab. Auf dem Weg dorthin ließ er seine Hose halb herunter, hielt sie jedoch auf Höhe seines Pos fest.

Die perfekte Form seiner hinteren Rundung wurde hierdurch noch mal zusätzlich betont und wieder pumpte mein Herz Unmengen von Blut in einen gewissen Körperteil. Tim hatte einige Dosen Bier aus dem Kühlschrank geholt und verteilte sie auf dem Tisch. Mir stellte er auch eine hin und ich griff nur zu gerne danach. Irgend etwas brauchte ich jetzt halt dringen um mich abzukühlen, Bier war da nicht das schlechteste. Nachdem endlich alle fertig geduscht und sich, sehr zu meiner Beruhigung, wieder angezogen hatten, leerten wir tatsächlich noch so manche Dose Bier.

Es wurde ein lustiger Abend an dem wir viel lachten, alberten und unseren Spaß hatten. Toll fand ich, daß die Gruppe mich akzeptierte. Ich hatte wirklich das Gefühl dazu zu gehören. Wir saßen ungefähr bis halb drei zusammen als die Jungs sagten, daß sie langsam mal ins Hotel müßten, da sie morgen früh noch einen Interview Termin hatten. Auch ich wurde nun etwas müde und daher brachen wir schließlich auf. Bevor wir uns für diesen Abend endgültig verabschiedeten baten mich Olv und Nick noch um meine Telefonnummer. Die beiden hätten heute alles von mir haben können, meine Nummer war da wirklich das geringste und so gab ich sie ihnen natürlich. Als ich endlich zu Hause angekommen war konnte ich vor Aufregung nicht einschlafen. Mitten in der Nacht mußte ich sogar noch einmal aufstehen und mich selbst befriedigen, da ich schon die ganze Zeit eine Latte hatte, die nicht verschwinden wollte. So um fünf Uhr glaube ich, bin ich dann doch eingeschlafen. Was ich geträumt habe, weiß ich nicht mehr, doch ich hoffe, es hatte etwas mit Falsch zu tun.
 

Ein Wiedersehen

Trotz allem war diese Nacht natürlich unruhig und kurz für mich. Schon um neun Uhr wälzte ich mich nur noch im Bett und konnte keinen Schlaf mehr finden. Mühsam und total zerschlagen schleppte ich mich aus den Federn und versuchte meinen müden Körper einigermaßen herzurichten. Die kalte Dusche, die ich nahm, trug ihren Teil dazu bei, und das ausgiebige Frühstück, das ich mir danach gönnte, stärkte mich wenigstens so weit, daß ich dachte ich könnte es jetzt auf mich nehmen an meinem Computer zu sitzen und etwas zu schreiben.

Ich hatte noch einen Auftrag von der Werbeagentur vorliegen. Ein neues Deo sollte auf den Markt kommen und ich war dazu angehalten einen dreizeiligen Text für die Zeitschriftenwerbung entwerfen. Doch scheinbar hatte ich meine geistigen Kräfte an diesem Morgen doch überschätzt. Eine Stunde saß ich vor dem weiß leuchtenden Bildschirm und zermarterte mir den Kopf. Jedoch hatte ich nicht einmal die Spur einer Idee. Enttäuscht wollte ich den PC gerade wieder ausschalten, als mir einfiel, daß ich doch mal das Internet nach Homepages über Falsch durchsuchen könnte. Natürlich war diese Band nicht ganz unschuldig daran, daß ich meinen Auftrag heute nicht ausführen konnte, denn wenn ich gerade einmal dabei war einen Gedanken zu entwickeln, erschien mit Sicherheit wieder Olv vor meinem geistigen Auge. Auch die anderen Mitglieder der Band fand ich nach wie vor toll, doch Olv hatte mich nun restlos erobert.

(Natürlich wußte er nichts davon, denn diese Eroberung fand ja nur in meinem Kopf statt.) Er war es, an den ich seit dem aufwachen und wahrscheinlich schon in meinen Träumen zuvor immer wieder dachte. Ich sah seinen schlanken Körper, seine blonden Haare und natürlich seine grünen Augen immer wieder vor mir. Selbstverständlich spukten auch ständig die Bilder auf denen ich ihn ohne Shirt oder nur in seiner Boxershort sah in meinem Geist herum, und nur zu gerne kramte ich sie daraus hervor. Die Folge davon war, daß ich erneut eine Latte bekam. Das Internet mußte warten. Zunächst suchte ich wieder einmal die Toilette auf, um mir einen zu wichsen. Mit der rechten Hand rieb ich meinen Schwanz und mit der linken wog ich meine Eier. Die Augen hatte ich dabei geschlossen. Doch ich sah nicht Dunkelheit, sondern das Gesicht meines Traumboys wie er mich anlächelte. Nicht lange und ein elektrisierendes Gefühl durchzog meinen ganzen Körper. Vom Kopf bis in die Zehen, wieder zurück und bis in die Enden meiner Fingerspitzen merkte ich, wie sich jeder einzelne Muskel anspannte und wieder lockerte. Und dann, unter einem lauten Stöhnen spritzte ich ab. Nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, verschwanden meine gedanklichen Wichsvorlagen, wie sonst eigentlich üblich, aber nicht. Noch immer sah ich Olv vor mir, hörte seine Stimme, fühlte seine Wärme und konnte ihn sogar riechen. Ich kam daraufhin zu dem einzig möglichen Schluß, den ich daraus ziehen konnte. Ich war verliebt, wurde mir jetzt klar. Ich hatte mich verschossen in den Schlagzeuger einer bekannten Teenie-Band. In jemanden der diese Gefühle nicht mit mir teilte, und der höchstwahrscheinlich noch nicht einmal schwul war. Wirklich tolle Aussichten für eine neue Liebe, sagte ich mir. Ich ging wieder zurück an meinen Computer und suchte nun nach Bildern von Falsch und natürlich von Olv. Schnell wurde ich fündig und fand auch einige interessante Pages. Zu meiner großen Überraschung waren auch viele Sites darunter, die von Jungen gestaltet wurden. Scheinbar hatten noch andere männliche Fans die gleichen Gefühle für die Jungs, wie auch ich. So interpretierte ich wenigstens meine Entdeckung. Eine bestimmte Site erweckte aber mein besonderes Interesse. Ich war nur durch einen Zufall hierher gelangt, doch es hatte sich gelohnt, wie sich nun herausstellte. Es gab hier ein Photo zu bestaunen, auf dem sich Tim und Olv offensichtlich gerade küssen wollten. Auf den Mund natürlich. Zuerst mußte ich dreimal hinschauen, bevor ich begriff, was ich sah, und dann konnte ich es noch immer nicht richtig glauben. (Nur zur Information: Das Photo befindet sich auf der Seite www.falschphoto.de.cx) Im Gästebuch der Seite konnte ich eine ellenlange Diskussion über dieses Photo nachlesen. Viele Mädchen waren empört, daß jemand gesagt hatte, die Jungs wären schwul und sollten es endlich zugeben. Sie waren der Meinung, daß dieses Photo nur darstellt, wie die beiden einen Scherz machten. Man könnte doch deutlich sehen, wie sie jeder das Ende einer Lakritzschnekcke im Mund haben und sich aufeinander zu essen. Trotz allem, ich war nun verunsichert.

Gestern meine Erlebnisse in der Garderobe und heute dieses Bild. Waren sie vielleicht doch schwul - also ich kenne niemanden der sonst solche Scherze macht und sich dabei auch noch Photographieren läßt: schon gar nicht, wenn es sich dabei um die Mitglieder einer bekannten Band handelt. - Aber nein, das konnte doch nicht sein, das war einfach unmöglich. Jedenfalls war ich jetzt völlig durcheinander und mußte erst mal eine Zigarette rauchen. Ich saß gemütlich in meinem Sessel und versuchte mich zu entspannen, als das Telefon klingelte. Wütend darüber, gerade nun gestört zu werden hob ich ab. Doch meine Wut verflog sehr schnell wieder. "Hallo, hier ist Nick", meldete sich jemand am anderen Ende. "Hallo Nick", erwiderte ich erstaunt. "Wie geht's?" "Kann nicht klagen. Bin nur ein bißchen müde. Ich habe dich hoffentlich nicht geweckt?"

Ich gab der Band zwar gestern meine Telefonnummer, doch hätte ich niemals damit gerechnet, daß mich jemand von ihnen anruft. Und jetzt waren nicht mal zwölf Stunden vergangen und schon hatte ich Nick am Hörer. Ich war verblüfft, und fragte mich langsam, ob ich das alles nicht nur träumte. Nick war offensichtlich etwas unsicher, ob mir sein Anruf gelegen kam, daher wohl auch die Frage nach meinem möglicherweise unterbrochenem Schlaf. Schnell versucht ich ihm diese Sorge zu nehmen. "Nein, natürlich nicht", sagte ich. "Ich habe die Nacht nur schlecht schlafen können und war schon früh wieder wach."

"Du hast nicht schlafen können? Warum denn nicht?"

Ich erzählte ihm, daß es mir immer schwer fällt in den Schlaf zu finden, wenn ich übermüdet war. Ich schob die Schuld noch zusätzlich auf zu viel Bier und die gute Stimmung am Abend. Von den Reizen, die er und vor allem sein Kollege Olv auf mich ausgeübt hatten, sagte ich ihm aber wohlweislich nichts.

Danach erklärte er mir, daß die Band noch die ganze Woche über in Hamburg sein würde und er sich aber sehr langweilte. Er fragte, ob es mir etwas ausmachen würde, wenn er und Olv mich besuchten. Vielleicht könnte man ja gemeinsam etwas unternehmen. Natürlich war ich sofort einverstanden und fragte ihn, wo wir uns treffen wollten. Nick sagte, daß sie zu mir nach Hause kommen wollten und ich ihnen die Adresse geben sollte. Nachdem ich dies getan hatte, beendeten wir das Gespräch. Was nun? Gleich würde ich Besuch bekommen, nicht irgendeinen, sondern welchen, dem ich imponieren wollte, und meine Wohnung sah aus wie ein Schlachtfeld. Ich mußte schnell noch etwas aufräumen und wenigstens die dreckige Wäsche vom Boden aufheben. Bei der Gelegenheit fand ich unter einem Hemd eine Ausgabe von Playgirl, die ich sicher versteckte. Dann suchte ich mir etwas neues zum Anziehen heraus. Ich wählte die beige Hose mit den großen seitlichen Taschen, in der, wie ich fand mein Po besonders gut zur Geltung kam, und ein T-Shirt, das mir eine Nummer zu klein war, bei dem man aber gut meinen flachen Bauch und meine muskulösen Arme erkennen konnte. Außerdem rutschte es schnell nach oben, wenn ich mich streckte und bot dann freien Blick auf die nackte Haut oberhalb meines Hosenbundes. Ich wollte auffallen und versuchen die Jungs zu reizen. Vielleicht waren sie ja doch anders herum, und ich konnte es ihnen somit leichter machen, mir eindeutige Signale zu senden. (Welch kindische Vorstellung und welch lächerliches Vorhaben dachte ich noch, tat es aber trotzdem.) Dann schellte es auch schon an der Tür. Mit weichen Knien und wieder diesen Schmetterlingen im Bauch ging ich zum Türdrücker und ließ meinen Besuch herein. Ich erwartete Nick und Olv an meiner Wohnungstür und bat sie herein. Sie hatten wieder jeder eine Mütze auf, wie so häufig. Bei Nick gefällt mir das auch sehr gut, es steht ihm. Doch Olv finde ich ohne Mütze eindeutig interessanter. Ich mag seine Haare und die Form seines Kopfes. Mit Mütze wird einfach zu viel von diesem geilen Anblick verdeckt. Als die beiden eintraten und mich in meiner bewußt gewählten Kleidung sahen, bemerkte ich ein leichtes Zögern bei ihnen. War das nun die von mir erhoffte Reaktion auf mein Äußeres, oder waren sie damit nicht einverstanden? Sah es vielleicht zu tuntig für sie aus? Ich konnte mir keine Antwort darauf geben und wollte erst mal sehen, wie unser Treffen weiter verläuft. Wir setzten uns und begannen eine ungezwungene Unterhaltung. Es war die Rede vom gestrigen Abend, davon wie wir geschlafen hatten, ob jemand einen Kater hatte und all so ein Zeug. Es begann schon wieder lustig zu werden - eins ist sicher, wenn jemand von Falsch in deiner Nähe ist, hast du einen riesen Spaß - denn wir wurden zusehends ausgelassener. Irgendwann, in einer kurzen Gesprächspause fiel mir auf, was für ein Glück ich hatte. Viele Mädels, und wie ich seit meinem Besuch im Netz wußte, auch einige Jungs, würden mich jetzt sehr beneiden, wenn sie wüßten, wer bei mir zu Besuch war. Es war aber auch unglaublich. Ich saß mit zwei Mitgliedern von Falsch in meiner Wohnung und wir erzählten uns gegenseitig Witze. Wieder bekam ich das Gefühl Nick und Olv schon eine Ewigkeit zu kennen. Es war als ob wir schon im Kindergarten Freunde waren, so intim und verbunden waren wir. So etwas hatte sich noch bei keinem andern Menschen gespürt, wenigstens nicht in dieser Stärke. Um so verwunderlicher war das Ganze, da ich die beiden erst seit gestern Abend kannte. Irgendeiner von ihnen machte wieder mal einen Witz, wir kugelten uns vor Lachen und ich wurde auf angenehme Weise aus meinen Gedanken gerissen. Wir saßen schon seit knapp zwei Stunden beisammen, als sich mein Magen meldete.

Mit lautem Knurren erinnerte er mich daran, ihm etwas zu tun zu geben. Ich fragte Nick und Olv, ob sie auch etwas essen wollten, und nachdem sie ja gesagt hatten, war es schnell beschlossene Sache zum nächsten McDonald's zu fahren. Ich war mir inzwischen etwas unsicher geworden wegen meines T-Shirts und erhob mich daher unter der Ankündigung schnell etwas anderes anziehen zu wollen.

"Bist du verrückt? Sieht doch gut aus!" bemerkte Olv scheinbar mit echter Verwunderung.

"Jo", pflichtete Tim ihm zu. "Du kannst so was doch ohne Probleme tragen."

"Also wenn ich so einen Figur hätte wie du, würde ich mich auch so anziehen." Olv zwinkerte mir wieder zu als er das sagte. Genau wie gestern Abend, heute jedoch mit beiden Augen. Er steigerte sich. Ich war schnell überredet und wir fuhren ohne, daß ich mich umzog, in meinem Auto los. Nach dem Starten des Motors, begann natürlich auch der CD-Spieler zu laufen. Bald darauf hörten wir ein Lied von der Overdrive CD. Wie aus einem Mund schrien Tim und Olv daraufhin los. "Mach den Scheiß aus!"

"Schluß mit dem Krach! Hast du nichts anderes?"

"Mir hängt das Gedudel zum Hals raus."

"Das ist ja Quälerei!"

Ich muß ziemlich blöd aus der Wäsche geguckt haben, als sie das sagten.

Olv klärte mich auf. "Immer wenn wir jemand neues treffen, fühlt er sich dazu verpflichtet unsere Musik zu spielen. Wir stehen dazu was wir machen, tun es auch gern und haben sehr viel Spaß dabei, aber es gibt nicht nur die Band, nicht nur Falsch.

Wir sind auch Menschen, Jungen wie du, und wir wollen nicht immer als Kollektiv gesehen werden, nicht bei jeder Gelegenheit auf unsere Musik angesprochen werden."

Ich verstand, was er mir damit sagen wollte. Daß die fünf Jungs alle verschiedene Menschen sind, ist mir nur zu gut bekannt. Außerdem sehe ich Olv mit Sicherheit als Individuum an. Als eins, das erotische Gefühle in mir erzeugt, durch seine bloße Anwesenheit. Ich schaltete das Radio ein.

Wir fuhren an den McDrive Schalter und warteten in der Schlange darauf, unser Essen bestellen zu können. Nick saß auf dem Beifahrersitz und Olv hinter mir. Als wir standen und es nur noch Stückweise voranging, lehnte er sich nach vorne, umgriff mit den Armen meinen Sitz und wedelte ständig mit den Händen vor meinem Gesicht herum. Es blieb nicht aus, daß er mich dabei berührte. Das war schön! Er alberte herum und brachte wieder einige seiner Parodien.

Zwischendurch ließ er immer mal wieder erschöpft seine Arme fallen. Sie lagen entweder auf meinen Schultern oder sogar auf meiner Brust. Ein oder zwei mal hatte ich sogar das Gefühl, daß er mich bei dieser Gelegenheit kurz streichelte. Ich fand das wunderbar und hoffte, es würde nicht mehr aufhören.

Nur die Latte, die ich schon wieder in der Hose hatte, störte mich, da ich nicht wollte, daß Olv oder Nick sie bemerkten. Viel zu schnell kamen wir in der Schlange voran, bestellten schließlich, erhielten unser Essen und fuhren wieder weiter. Jetzt mußte Olv sich wieder gesittet hinsetzten und ich überlegte daher, ob ich vorgeben sollte etwas vergessen zu haben und nochmals zurückfahren zu müssen. Doch dann siegte der Hunger in mir und ich fuhr auf einen großen Parkplatz, wo wir essen konnten. (Komisch eigentlich, wo ich doch so geil war.) Wir aßen auf und rauchten anschließend noch eine Zigarette. Mit einem Blick auf seine Uhr sagte Nick schließlich: "Es tut mir leid Jungs, aber ich muß noch weg. Alex, kannst du mich an einem Taxistand absetzen?"

"Kein Problem, aber ich kann dich auch direkt woanders hinfahren", bot ich an.

"Nein, nein, es ist etwas außerhalb und ich will euch nicht zumuten, daß ihr wegen mir durch ganz Hamburg kurven müßt."

Daraufhin fuhr ich also den nächsten Taxistand an, wo Nick ausstieg und sich bei mir für den Vormittag bedankte. Ich hatte schon Angst, Olv würde nun auch gehen, er nutzte aber die Gelegenheit und kam zu mir nach vorne. Wir fuhren anschließend ziellos herum und unterhielten uns dabei, beobachteten die Leute auf der Straße und lästerten etwas ab. Aber ich war allein mit Olv, das war das wichtigste. Allein mit meinem Traumtypen.

Nach einiger Zeit faßte ich Mut und sprach ihn auf seine Mütze an. "Sag mal, warum trägst du immer eine Mütze?"

Warum, stört sie dich etwa?"

"Das nicht, aber ich finde, ohne siehst du noch besser aus." Ich blickte kurz zur Seite, um Olvs Reaktion zu sehen. Es dauerte etwas, bis er wieder sprach.

"Besser ... Du findest also ... gut aus?"

Er verschluckte einige Worte. Daran erkannte ich, daß er verstanden hatte wie ich es meinte.

"Ja, du hast ein hübsches Gesicht und ich weiß nicht, warum du es unter diesem Ding versteckst." Ich wollte es jetzt wissen und wurde direkter. "Nicht nur dein Gesicht ist nett", fügte ich hinzu. "auch der Rest von dir ist echt ansehnlich."

Ging ich damit zu weit? Warum war Olv plötzlich so still? Hatte ich ihn schockiert und enttäuscht? Warum sagte er nichts?

"Ich finde auch, du siehst gut aus. Es macht mir Freude mit dir zusammen zu sein", sagte er endlich. "Und es mach mir Freude, dich anzusehen."

Na das war doch jetzt mal endlich eindeutig. Ich wußte nun, woran ich bei ihm war. Trotzdem einige Zweifel blieben noch - Olv war schließlich ein ziemlicher Clown - und ich steigerte meine Deutlichkeit noch einmal. So zu sagen, als letzte Gewißheit, um alle Bedenken auszuräumen. "Ich kenne dich zwar erst seit gestern, aber ich möchte mehr Zeit mit dir verbringen." Es war schon komisch jemandem seine intimsten Gefühle anzuvertrauen, auch wenn man total verschossen in ihn war. "Du ... hast eine Wirkung auf mich. Du ... na ja, ... du erregst mich irgendwie." Ich wollte ihm nichts von Liebe und Begierde und dem ganzen Zeug erzählen. Aber die richtigen Worte zu finden war auch nicht leicht. "Dann habe ich also richtig gesehen."

Ich schaute Olv fragend an.

"Na ja, gerade eben bei McDonald's, da hattest du doch eine Latte!"

Jetzt war ich es, der rot wurde. Ich nickte.

"Und ich war der Grund dafür?"

"Ja! Deine Berührung, deine ganze Art. Wie du eben bist, redest und dich bewegst."

"Heißt das etwa, daß du schwul bist?" Das Wort mit Sch... kam Olv nur schwer über die Lippen. Doch jetzt war es nun schon mal gefallen, und ich hatte mich so weit aus dem Fenster gelehnt, daß es kein zurück mehr gab. "Ja, das bin ich!"

"Um ehrlich zu sein, als ich das eben bei dir gesehen habe, hatte ich auch einen ganz schönen Prügel in der Hose." Er saß da und grinste mich nun einfach an. Wenn ich mich auch schon vorher nicht mehr so richtig auf den Straßenverkehr konzentrieren konnte, so war es mir nun unmöglich weiterzufahren. Wir waren in einem ruhigen Wohngebiet, ganz in der Nähe meiner Wohnung, und ich hielt an einer Art Bahndamm. Ein enger schlecht befestigter Weg führte einige Meter zwischen den Büschen hindurch. Hier waren wir ungestört. "Heißt das etwa, du hast dich an mir erregt?" fragte ich Olv.

"Beim wichsen heute morgen habe ich jedenfalls an dich gedacht."

"Du bist also auch schwul?" Ich hatte das Gefühl ihm jedes Wort aus der Nase ziehen zu müssen. "Genau!" Eine knappe aber dennoch präzise Antwort. Dann nahm er seine Mütze ab. Wir drehten uns in unseren Sitzen und schauten uns an. Dann begann Olv vorsichtig den Oberkörper nach vorne zu beugen und etwas näher zu rutschen. Er legt die Hand auf mein angewinkeltes Knie und streichelte vorsichtig meinen Oberschenkel. Nun kam ich ihm entgegen. Unsere Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut.

Olv wagte den letzten Schritt und unsere Lippen berührten sich. Ich griff in seinen Nacken und kraulte ihm durch die Haare. Dann öffnete ich meinen Mund und drang mit der Zunge durch seine Lippen. Es war so warm und weich und ich war so glücklich und befreit. Ich dachte jeden Moment abspritzen zu müssen. Unsere Zungen rangen in unseren Mündern miteinander, mal drückte er und mal ich. Unsere Küsse wurden immer heftiger und auch die gegenseitigen Berührungen steigerten sich. Ich glitt tiefer mit meiner Hand. Bis zum unteren Rand seines T-Shirts, dann fuhr ich darunter und mit der Hand wieder seinen nackten Rücken herauf. Er hat eine wundervolle Haut, so samtig und angenehm.

Unter meinen Fingern spürte ich jeden einzelnen seiner Wirbel und ich genoß sie alle. Olv berührte nun die Stelle zwischen meinen Beinen, wo ich besonders empfindlich bin. Er ertaste meinen Schwanz, die Eichel und die Eier.

Vorsichtig knetete er daran herum. Für einen Moment unterbrachen wir unseren Kuß und Olv fragte: "Sollen wir zu dir fahren?"

Warum nicht? Klar wollte ich fahren, es konnte ja nur noch besser werden.

Trotz dieser Erkenntnis konnte ich meine Lippen allerdings nur recht schwerfällig von Olvs trennen. Nachdem ich es vollbracht hatte startete ich mit zitternden Fingern den Motor und fuhr los. Zum Glück war nur wenig Verkehr auf der Straße, so daß ich nicht besonders aufmerksam fahren mußte. Denn dies würde mir im Moment nicht gelingen. Nach kurzer Fahrt kamen wir bei mir zu Hause an. Bevor wir ausstiegen gaben wir uns noch mal einen tiefen Kuß. "Und du hast wirklich nichts dagegen, daß ich mit zu dir rauf komme?"

fragte Olv.

Ich blickte ihn an, lange und direkt in die Augen, dann sagte ich: "Es gibt nichts was ich mir im Augenblick mehr wünsche, als das du es tust!"

Das war natürlich wieder der Anlaß für einen Kuß. Endlich jedoch stiegen wir aus und die Treppen zu meiner Wohnung herauf. Mit der Latte, wie ich sie noch nie in meinem Leben hatte, war das Treppensteigen nicht einfach. Wir kamen an meiner Wohnungstür an, ich schloß auf und wir traten herein. Sofort als ich die Tür hinter uns geschlossen hatte, fiel mir Olv um den Hals.

Natürlich, wir küßten uns erneut. Diesmal aber wild und heftig. Unsere Hände berührten den Körper des anderen an allen möglichen Stellen. Wieder fuhren meine Finger unter Olvs T-Shirt und nun berührte ich seine Brust. Die unbehaarte, geschmeidige haut fühlte sich Geil an. "Ich will dich!" hauchte Olv mir ins Ohr und erkundete es dann mit der Zunge. Ich zog ihn an der Kleidung sanft durch den Flur und dann in mein Schlafzimmer. Wir schoben uns die Schuhe von den Füßen und ließen uns in mein Bett fallen. Ich lag oben und konnte an meinem Bauch den ebenfalls eregierten Schwanz meines neuen Freundes spüren. Olv begann mir das T-Shirt auszuziehen und bereitwillig ließ ich es zu. Dann küßte er meinen Bauch und meine Brust.

Fuhr mit den Lippen über meine Arme und ließ auch meine Achselhöhlen nicht aus. Seine Hände landeten irgendwann auf meinem Po, den er kräftig durchknetete. Ich bat Olv ebenfalls sein Shirt auszuziehen, und während er das tat, machte ich mich an seiner Jeans zu schaffen. Als er seinen Oberkörper fertig entblößt hatte, war ich gerade bei den letzten Knöpfen seiner Hose.

Interessiert schaute er an sich herunter, was ich da tat. Als die Jeans endlich offen war beulte seine Latte die Boxershorts weit aus. Ich streifte ihm die Jeans ganz herunter und er ließ sich wider zurückfallen. Dann übersäte ich seinen Körper mit Küssen und der Berührung meiner Lippen. Ich ließ keinen Zentimeter von ihm aus. Überall schmeckte er hervorragend und roch umwerfend. Während ich die Gegend um seinen Bauchnabel mit dem Mund verwöhnte, tastete sich meine Hand zu seinem Schwanz vor. Erst massierte ich ihn durch den dünnen Stoff der Shorts, doch bald fuhr ich auch darunter. Zuerst berührte ich ihn nur ganz sacht mit zwei Fingern, doch als Olv am ganzen Körper zu zucken begann und immer heftiger atmete, Ließ ich seinen Freund an die Luft und nahm ihn mit der ganzen Hand. Ich lag dabei neben Olv, etwas auf die Seite gerollt.

Dadurch konnte auch er sehr gut meine Hose erreichen. Ohne lange herumzufackeln öffnete er die Knöpfe und steckte seine Hand hinein. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, viel besser als damals mit dem Callboy. Ich hatte Olv mit meiner Massage bis kurz vor den Höhepunkt getrieben. Ich spürte wie sich die Muskeln in seinem perfekten Körper anspannten. Das war das Zeichen für mich ihn jetzt wieder nur mit zwei Fingern zu berühren. Nur vorne an der Spitze.

Es erfüllte offensichtlich seinen Zweck, denn nur wenige Sekunden später spritzte Olv unter einem tiefen Stöhnen und heftigem Zucken seines Beckens ab.

In hohem Bogen flog sein Saft durch die Luft. Mehrere Stöße erschütterten seinen Körper, bevor er zur Ruhe kam. Ich beobachtete das Schauspiel, hatte meinen Kopf auf Olvs Bauch gelegt und massierte ihn weiter, bis sein Schwanz wieder schlaff war. Danach hielt ich ihn einfach nur noch in der Hand. Olv war vom Orgasmus erschöpft. Seine Bauchdecke hob und senkte sich bei jedem Atemzug. Während der ganzen Zeit, hatte er mich dabei in der Hand gehalten und es würde nicht mehr lange dauern, bis auch ich den Höhepunkt erreichte. Ich drehte mich auf den Rücken, den Kopf immer noch auf seinem Bauch. Dann streifte ich meine Hose ab. Auch die Unterhose blieb nicht lange an ihrer Stelle.

Olv hatte nun freien Zugang zu meinem besten Stück, und er nutzte ihn auch.

Er hatte eine etwas andere Technik als ich. Er umfaßte mich nur am Schaft, da wo mein Schwanz am Körper befestigt war. Er hielt mich dabei sehr fest und vollführte nur geringe Bewegungen. Mit seinem kleinen Finger streichelte er dabei unentwegt meine Eier. Auch er hatte Erfolg mit seiner Behandlung. Ich spürte wie sich mein Sack zusammenzog und wußte instinktiv, daß dies der beste Orgasmus meines Lebens werden würde. Und ich hatte Recht. Ich war wie von Sinnen als es aus mir herausschoß. Ich schien mich von oben zu sehen und hatte dabei die herrlichsten Gefühle. Das eigentümliche Kribbeln, diese Elektrizität, die einen in solch einem Moment erfaßt, wollte nicht wieder nachlassen. Dann war es vorbei und ich war glücklich. Nach Minuten öffnete ich erst wieder meine Augen. Olv streichelte zärtlich meine Brust. Ich rollte mich herum und gab ihm wieder einen langen Kuß. "Danke!", hauchte ich.

"Ich liebe dich", war seine Antwort. "Verlaß mich nicht.!" Endlich hatte er es gesagt. Er wollte mich. Nicht nur für ein schnelles Abenteuer, sondern für länger. Wollte seine Leben mit mir verbringen. Wollte bei mir sein und meine Nähe spüren. So ein Zufall, genau das wollte ich von ihm auch. Wir küßten uns noch lange, bevor die Müdigkeit, die uns noch von letzter nacht in den Knochen steckte einholte und wir Arm in Arm, nackt aneinander geschmiegt einschliefen.